Markenprodukte reizen nur selten die Haut

DRESDEN (grue). Konsumartikel mit geprüfter Verträglichkeit lösen nur selten neue Allergien oder Hautekzeme aus. Das gilt zum Beispiel für Kosmetika und Waschpulver.

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Markenprodukte mit einem medizinisch-wissenschaftlichen Sicherheitskonzept können von Menschen ohne Hautkrankheit ohne Bedenken benutzt werden. Sie lösen nur selten Kontaktallergien aus, selbst wenn darin Allergene in niedriger Konzentration vorhanden sind. Die sogenannte expositionsbasierte Sicherheitsbewertung garantiert, daß Schwellenwerte für die Sensibilisierung nicht überschritten werden.

Ganz könne aber nicht auf potentiell allergene Inhaltsstoffe verzichtet werden, da manche Konservierungs- und Duftstoffe für die Produktqualität wichtig seien. Darauf wies Professor Torsten Zuberbier von der Charité in Berlin bei einem von Procter & Gamble unterstützten Veranstaltung in Dresden hin. "Selbst Wasch- und Reinigungsmittel sind für die Entstehung neuer Allergien kaum von Bedeutung", so Zuberbier.

Im übrigen könnten nicht nur synthetische Stoffe Allergien auslösen, sondern auch viele Naturprodukte, etwa Teebaumöl in Duschgelen. Und noch mit einem weiteren Vorurteil räumte Zuberbier auf: "Babyhaut reagiert nicht öfter allergisch oder gereizt als die Haut von Erwachsenen". Einweg-Windeln und Babypflegeprodukte seien sogar besonders hautfreundlich, weil sie vor Irritationen durch Nässe schützen.

Ohne große Bedeutung für Hautreizungen seien etwa auch Binden, Tampons, Toilettenpapier (trocken oder feucht) und Taschentücher. Bei bekannter Unverträglichkeit empfehle er allerdings parfümfreie Produkte, so Zuberbier.

Um Kosmetika noch sicherer zu machen, wurde das EU-Kosmetikrecht im März dieses Jahres geändert. Unter anderem muß die Verwendung von 26 Duftstoffen deklariert werden. Zu vermuten sei, daß besonders die Hersteller von No-Name-Produkten auf nicht-deklarationspflichtige und schlecht untersuchte Parfüme ausweichen. Das wiege die Verbraucher in falscher Sicherheit, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

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