Kollegen werden Schulungsleiter bei Neurodermitis

BERLIN (gvg). Immer mehr Ärzte lassen sich als Leiter von Schulungsgruppen für Kinder mit Neurodermitis oder deren Eltern ausbilden. Mehr als 700 Kollegen haben entsprechende Kurse schon belegt.

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Bei diesen Schulungen stellen Ärzte Gruppen von Eltern zusammen, die Kinder mit Neurodermitis haben, sowie Gruppen von Kindern, die schon das Schulalter erreicht haben. Die Gruppen werden dann nach einem standardisierten Curriculum sechsmal zwei Stunden lang geschult, berichtete Professor Ulrich Wahn von der Klinik für Pädiatrie der Charité Berlin. Um solche Schulungen leiten zu können, müssen sich Kollegen entsprechend weiterbilden. Die Schulungen werden von der gesetzlichen Krankenversicherung erstattet.

"Wir haben deutschlandweit acht Neurodermitis-Akademien, die solche Kurse für Ärzte veranstalten", sagte Wahn in Berlin. Über 700 Kollegen haben den Kurs mittlerweile belegt und können jetzt Gruppenschulungen anbieten.

Inhalt der Schulungen sind außer medizinischen Aspekten der Neurodermitis vor allem psychologische und praktische Tipps für den Umgang mit der Erkrankung im Alltag. Auch das Thema Ernährung und Neurodermitis wird behandelt.

Die Schulungen verbessern nicht nur das Arzt-Patienten-Verhältnis. Sie führen auch zur deutlichen Verminderung der Symptome bei den Kindern. Eine wissenschaftliche Untersuchung hierzu wurde im vergangenen Jahr von Pädiatern aus ganz Deutschland im British Medical Journal publiziert (BMJ 332, 2006, 933).

Dort wurden insgesamt mehr als 400 Kinder oder deren Eltern geschult und jeweils mit Kontrollgruppen verglichen: "Es kam in allen Gruppen zu einer signifikanten objektiven und subjektiven Verbesserung beim Schweregrad des Ekzems", so Wahn.

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