Massive Urtikaria ohne erkennbaren Auslöser: Antihistaminikum brachte raschen Erfolg

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Mit diesem massiven Urtikaria-Befund hat sich der Patient in der Hausarztpraxis vorgestellt. Fotos (2): Dr. Jochen B. Müller

Mit einer massiven Urtikaria stellte sich ein 40-jähriger Mann in einer Hausarztpraxis vor. Die Ursache blieb zunächst ungeklärt. Doch die Behandlung mit einem Antihistaminikum war erfolgreich.

Von Thomas Meissner

Die Urtikaria mit starkem Juckreiz hatte sich über das Wochenende gebildet, ohne dass ein auslösendes Agens eindeutig identifiziert werden konnte, schreibt der Allgemeinmediziner Dr. Jochen B. Müller aus Werl in der Zeitschrift "Hausarzt Praxis" (16, 2008, 25).

Zwar waren eine mäßiggradige Sensibilisierung des Patienten gegen Hausstaubmilben und Erlenpollen sowie eine schwache Sensibilisierung gegen Enten- und Gänsefedern, Pappel und Grauweide sowie gegen den Schimmelpilz Alternaria alternata bekannt. Wegen schlechten Wetters hatte sich der Mann jedoch nicht im Freien aufgehalten. Eine Pollenexposition als Auslöser erschien daher unwahrscheinlich.

Auch im häuslichen Umfeld konnte Müller gemeinsam mit dem Patienten keine Veränderungen feststellen, sei es der Wechsel eines Waschmittels, der Gebrauch von Weichspülern oder Auffälligkeiten auf dem Speisezettel. Neue Kleidungsstücke hatte der Patient nicht getragen.

Großaufnahme der massiven Urtikaria-Symptome an der rechten Seite des Oberkörpers.

Müller behandelte vier Tage lang mit 10 mg des Antihistaminikums Ebastin einmal täglich. Daraufhin besserte sich der Zustand rasch. Nach zehn Tagen seien auch die letzten Symptome wie Bläschen und Juckreiz verschwunden gewesen, so Müller zur "Ärzte Zeitung".

Im Nachhinein habe der Mann als Auslöser chinesische Pilze aus der Dose vermutet, die er für eine selbstgemachte Pizza verwendet hatte. Ob die Pilze oder enthaltene Giftstoffe ursächlich sind, bleibt unklar. Der Patient meidet die Pilze seitdem, andere Pilze - Frischware aus Deutschland - verträgt er problemlos.

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