Sport und Ruhe gegen Handekzeme

Ein ungesunder Lebensstil hat offenbar auch schlechte Folgen für die Haut: Denn gestresste Menschen haben vermehrt Handekzeme. Auch Übergewicht scheint ungünstig zu sein.

Veröffentlicht:
Ausgeprägtes Handekzem: Hatte der Patient Stress?

Ausgeprägtes Handekzem: Hatte der Patient Stress?

© Basilea Pharmaceuticals

STOCKHOLM (mut). Häufiges Händewaschen mit aggressiven Detergenzien, Kontakt mit Allergenen - das sind bekannte Auslöser von Handekzemen.

Nach Daten einer aktuellen Studie könnten aber auch Lebensstilfaktoren Handekzeme begünstigen. Vor allem Stress scheint sich sehr ungünstig auszuwirken (British Journal of Dermatology 2011; 165: 568).

In der Studie hatten Forscher Daten einer Befragung von knapp 27.800 Bewohnern im Raum Stockholm ausgewertet, die Angaben zu ihrer Gesundheit und ihrem Lebensstil gemacht hatten.

Insgesamt war bei knapp acht Prozent binnen eines Jahres ein Handekzem aufgetreten - eine Prävalenz, die auch aus anderen Studien bekannt ist.

Stress verdoppelte die Prävalenz bei Männern

Die Forscher vom Karolinska-Institut in Stockholm schauten sich nun die Lebensgewohnheiten von Teilnehmern mit und ohne Handekzem genauer an. Dabei stellten sie fest, dass Handekzeme bei gestressten Personen im Schnitt um knapp 33 Prozent häufiger auftraten als bei ausgeglichenen Zeitgenossen.

Bei Männern, die sich praktisch jeden Tag im Stress fühlten, war die Prävalenz solcher Ekzeme sogar mehr als doppelt so hoch wie bei Männern ohne Stress. Zwischen stark und wenig gestressten Frauen war die Differenz nicht ganz so groß (Faktor 1,5).

Eine Adipositas ging in der Studie ebenfalls mit einer erhöhten Prävalenz von Handekzemen einher. Dicke Teilnehmer waren zu 20 Prozent häufiger betroffen als Normalgewichtige.

Raucher hatten nur eine leicht erhöhte Ekzemrate, und wer viel Alkohol trank (über 35 g pro Tag), bei dem war sie unwesentlich erniedrigt.

Sinkende Zytokinwerte beim Sport

Überraschend war, dass sportlich Aktive deutlich seltener über Handekzeme berichteten als Couch-Potatoes: Bei ihnen war die Einjahres-Prävalenz um 22 Prozent niedriger.

Da beim Sport die Plasmawerte einiger entzündungsfördernder Zytokine zurückgehen und die von anti-inflammatorischen Botenstoffen steigen, könnte Sport die Entzündungsprozesse bei Ekzemen mildern, vermuten die Studienautoren.

Dagegen scheint Stress eher proinflammatorisch zu wirken, und für das erhöhte Ekzemrisiko bei Adipösen könnten entzündungsfördernde Zytokine aus Fettzellen bedeutsam sein.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Delphi-Konsensleitlinie

Evidenzbasierte Empfehlungen zum Management des Melasmas

Kasuistik

Trichodysplasia spinulosa: Die Säure hat geholfen

Kasuistik

Die stille Last der Acne inversa

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Symptome, Ursachen und Therapie

© Evgeniya Markina | iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Trockene Augen

Symptome, Ursachen und Therapie

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Arzneimittelbasierte Wundsalben

© AndreyPopov | iStock

Optimale Wundheilung

Arzneimittelbasierte Wundsalben

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Erhöhtes Risiko für immunvermittelte Hautkrankheiten

© supawat bursuk | iStock

Übergewicht bei Kindern

Erhöhtes Risiko für immunvermittelte Hautkrankheiten

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

© Oleh / stock.adobe.com

Zielgerichtete Interleukin-23p19-Inhibition

Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg v.d.H.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Hypochlorite desinfizieren gut, sind aber auch giftig und ätzend. In diesem Therapieversuch war die Chemikalie wirksam gegen eine Infektion der Haut mit Polyoma-Viren.

© Malivi / stock.adobe.com

Kasuistik

Trichodysplasia spinulosa: Die Säure hat geholfen

Herzinfarkt: Mehr als die Hälfte der Herzinfarkte ging in einer Studie bei Frauen unter 65 Jahren auf andere Ursachen als eine Atherosklerose der Herzkranzgefäße zurück. (Symbolbild mit Fotomodell)

© My Ocean studio / stock.adobe.com

An Embolie und Dissektion denken!

Junge Frauen mit Herzinfarkt: Oft ist es keine Atherosklerose