Dermatologie

MOTT lässt Wunden schlecht heilen

Wer "Mykobakterien" hört, denkt zuerst an Mycobacterium tuberculosis. Weniger bekannte, aber immer wichtigere Problemkeime in der Dermatologie, sind MOTT (Mycobacteria other than tuberculosis).

Veröffentlicht:

MÜNCHEN. MOTT, auch als nichttuberkulöse Mykobakterien bezeichnet, sollten bei schlecht heilenden Wunden als Erreger in Betracht gezogen werden.

Sie sind in der Lage, ganz verschiedene Formen von Infektionen auszulösen, erläuterte Professor Cord Sunderkötter vom Universitätsklinikum Münster bei einem Fortbildungskongress in München.

Zu unterscheiden sind drei Typen:

Typ I: ein bis drei krustöse, verruköse und ulzerierte Plaques oder Knoten

Typ II: mehr als drei Knoten in sporotrichoider Ausbreitung oder entzündliche Abszesse oder Granuloma

Typ III: tiefe Infektionen (Tendosynovitis, Arthritis).

Besonders gefährdet sind Patienten unter einer Immunsuppression. Bei dringendem klinischen und anamnestischen Verdacht sollte die Therapie empirisch mit Clarithromycin begonnen werden.

Lässt sich MOTT nachweisen, wird das Antibiotikum für drei bis vier Monate gegeben. Möglich ist auch die Behandlung mit Rifampicin und Ethambutol über drei bis sechs Monate. Nach Heilung sollte die Therapie für ein bis zwei Monate fortgeführt werden, um Rezidive zu vermeiden.

Der diagnostische Nachweis von MOTT ist nicht einfach: So kann beim Nachweis in Blutkulturen die übliche Inkubationstemperatur von 36 Grad Celsius zu hoch sein.

Denn manche MOTT wüchsen nur bei 32 Grad Celsius, so Sunderkötter. Auch eine negative PCR schließe MOTT nicht sicher aus. "Sie ist nicht immer positiv!" (feb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Internationales Konsensus-Statement

VEXAS-Syndrom: Fünf Jahre Forschung trägt erste Früchte

Neue S3-Leitlinie veröffentlicht

Lichen sclerosus erkennen und leitliniengerecht therapieren

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Symptome, Ursachen und Therapie

© Evgeniya Markina | iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Trockene Augen

Symptome, Ursachen und Therapie

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Arzneimittelbasierte Wundsalben

© AndreyPopov | iStock

Optimale Wundheilung

Arzneimittelbasierte Wundsalben

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Erhöhtes Risiko für immunvermittelte Hautkrankheiten

© supawat bursuk | iStock

Übergewicht bei Kindern

Erhöhtes Risiko für immunvermittelte Hautkrankheiten

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Schematische Wirkprinzipien verschiedener immuntherapeutischer Ansätze beim Multiplen Myelom

© Johnson & Johnson

Therapie des Multiplen Myeloms

Ebnet die Präzisionsmedizin den Weg zur funktionellen Heilung dieser Neoplasie?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Janssen-Cilag GmbH, Neuss
Abb. 1: sPGA-Ansprechen über zwei Jahre

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [1]

Psoriasis-Therapie bei Kindern und Erwachsenen

PDE-4-Hemmer: erste orale Systemtherapie für Kinder − auch bei besonderen Manifestationen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Amgen GmbH, München
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Podiumsdiskussion von Gilead Sciences beim DÖAK 2025 von links: Dr. Nazifa Qurishi, Fachärztin für Innere Medizin und Infektiologie, Gemeinschaftspraxis Gotenring Köln; Kelly Cavalcanti, HIV-Aktivistin und Referentin für Gesundheit und Empowerment, Köln, und Martin Flörkemeier, Senior Director Public Affairs, Gilead Sciences, München

© Gilead

Unternehmen im Fokus

HIV-Versorgung: Vertrauen in unruhigen Zeiten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung

Lesetipps
Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren

Patient mit Hypoglykämie, der seinen Blutzuckerspiegel mit einem kontinuierlichen Blutzuckermesssensor und einer Smartphone-App überwacht.

© martenaba / stock.adobe.com

Trotz Schulung

Die wenigsten Diabetes-Patienten reagieren adäquat auf Hypoglykämie