Der Compliance auf die Sprünge geholfen

CHICAGO (ob). Daß viele Patienten die Therapievorschriften nur unzureichend befolgen, ist eine immer wieder beklagte Tatsache. Doch Verbesserungen sind möglich - wie, das demonstrieren US-Mediziner in einer neuen Studie.

Veröffentlicht:

Wie bringt man ältere Patienten dazu, ihre Medikamente gemäß den Therapievorschriften einzunehmen? Diese Frage war Ausgangspunkt eines Projekts, das Dr. Allen Taylor gemeinsam mit Klinikapothekern am Walter Reed Army Medical Center in Washington konzipiert und realisiert hat.

Ein Bestandteil dieses Projekt war ein zu Beginn geführtes einstündiges Informationsgespräch, das die Patienten detailliert über die einzunehmenden Medikamente aufklären sollte. Während der Behandlung waren alle zwei Monate jeweils halbstündige Beratungsgespräche vorgesehen.

Um die Einnahme der häufig komplexen Tabletten-Regime - die 200 Teilnehmer am Projekt hatten im Schnitt neun Pharmaka zu schlucken - zu erleichtern, wurden die Medikamente, sortiert nach morgendlicher, mittäglicher und abendlicher Einnahme, in auf den einzelnen Patienten zugeschnittenen Blistern verpackt.

Höhere Adhärenz mit positiven Folgen für Blutdruck und Lipide

Wie Taylor berichtete, lag die Rate der adäquaten Medikamenteneinnahme (Adhärenz) zu Studienbeginn bei 61,2 Prozent. Im Verlauf von sechs Monaten stieg die Adhärenz-Rate dann auf 97 Prozent. Die verbesserte Therapietreue spiegelte sich klar im Behandlungserfolg wider. So stellten die Untersucher als Folge von intensivierter Beratung und höherem Einnahmekomfort sowohl bei den Blutdruck- als auch Lipidwerten jeweils eine signifikante Verbesserung fest.

Nach sechs Monaten wurde die Hälfte der Studienteilnehmer wieder in die übliche Versorgung entlassen - mit der Folge, daß bei der Befolgung der Einnahmevorschriften prompt eine erneute Verschlechterung zu registrieren war. Bei den weiterhin in das Projekt eingebundenen Patienten hielt sich die Adhärenz-Rate dagegen auf hohem Niveau, wodurch Blutdruck und LDL-Cholesterin noch stärker gesenkt wurden.

Mehr zum Thema

Inkretinmimetika

GLP-1: Wie aus dem kleinen Hormon ein Rockstar wird

Studie mit Daten zu 11.000 Schlaganfällen

Tropische Nächte sind offenbar ein Risikofaktor für Schlaganfälle

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Inkretinmimetika

GLP-1: Wie aus dem kleinen Hormon ein Rockstar wird

Risikoanalyse

Komplikation nach Hernien-Operation: Wer ist gefährdet?

Lesetipps
Mehrkosten für die Entbudgetierung der hausärztlichen Versorgung seien Investition in den Erhalt der Praxen, betont Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. 

© Michael Kappeler / dpa

Kabinett winkt GVSG durch

Lauterbach macht Hausarztpraxen Mut: „Jede Leistung wird bezahlt“

Brücke zwischen zwei Steilklippen. Auf der Brücke stehen zwei Menschen.

© Usman / stock.adobe.com

Aktuelle Forschung

Antikörper – die Verkuppler der Krebsmedizin

Heiße Nächte können nicht nur nervig sein. Sie gehen auch mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle einher, so das Ergebnis einer Studie aus München und Augsburg.

© samuel / stock.adobe.com

Studie mit Daten zu 11.000 Schlaganfällen

Tropische Nächte sind offenbar ein Risikofaktor für Schlaganfälle