Prävention in der Apotheke zielt auf Herz und Hirn

MÜNSTER (run). Im April startet die bundesweite Kampagne "Deutschland sorgt vor" zur Prävention von Herzinfarkt und Schlaganfall. In 2000 Apotheken werden dazu PROCAM-Tests angeboten. Drei Millionen Menschen sollen in den nächsten zwei Jahren so erreicht werden.

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Initiatoren der Kampagne, die jetzt beim Kongress Diabetes 2009 in Münster vorgestellt wurde, sind die Assmann-Stiftung für Prävention und die STADA Arzneimittel AG. "Wir sehen in Apotheken wegen der hohen Kundenfrequenz und der geringen Hemmschwelle einen idealen Ort für Präventionsangebote", so STADA-Geschäftsführer Jens Peter Schütz beim Kongress.

Während der Kampagne können sich Kunden in zertifizierten Apotheken ihr ZehnJahresrisiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall durch Angabe etwa von Alter, Geschlecht, BMI, Blutzucker- und Blutfettwerten sowie dem Raucherstatus ermitteln lassen.

Wer seine Blutwerte nicht kennt, kann sie sich direkt in der Apotheke messen lassen. Die Auswertung erfolgt nach einem aktualisierten Algorithmus des PROCAM-Tests. Bei auffälligen Werten soll dann ein Arztbesuch angeraten werden. Die Kunden erhalten zudem eine Karte mit einem individuellen Code. Damit können sie ihre Werte und weitere Infos auch im Internet nachlesen.

"Durch solche Projekte werden neue Schnittstellen in der Versorgung eröffnet", begrüßte der wissenschaftliche Leiter des Kongresses, Professor Diethelm Tschöpe aus Bad Oeynhausen, die Kampagne. "Apotheker sind Premiumdienstleister im Gesundheitswesen. Davon können auch wir Ärzte profitieren". Wichtig sei nur, dass die Kompetenzen klar getrennt seien, betonte er.

www.deutschlandsorgtvor.de

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