Statine: Schutz gegen Op-Komplikationen

LONDON (ob). Patienten, die schon vor großen elektiven Operationen Statine eingenommen haben, haben offenbar ein geringeres Risiko für eine akute postoperative Nierenschädigung als Patienten ohne die Therapie.

Veröffentlicht:

Das legen zumindest die Ergebnisse einer großen Kohortenstudien nahe, die auf den Daten von 213.347 älteren Patienten basiert. Dabei handelte es sich um Personen, die im Zeitraum zwischen 1995 und 2008 in der kanadischen Provinz Ontario einem größeren chirurgischen Eingriff unterzogen worden waren.

Ein Forscherteam um Dr. Amit Garg aus London (Ontario) ist bei seiner retrospektiven Analyse dieser Daten der Frage nachgegangen, welchen Einfluss eine vorbestehende Behandlung mit Statinen auf das Risiko einer akuten Nierenschädigung als postoperative Komplikation hatte (J Am Soc Nephrol 2011; 22: 939). Vor der Operation hatten 32 Prozent der Patienten Statine eingenommen.

Innerhalb der ersten zwei Wochen nach der Operation entwickelten 1,9 Prozent aller Patienten eine akute Nierenschädigung, bei 0,5 Prozent wurde deshalb eine Dialyse-Behandlung erforderlich. Die Gesamtsterberate nach 30 Tagen betrug 2,8 Prozent.

Eine Vorbehandlung mit Statinen schien sich dabei positiv auszuwirken: Sie war mit einem relativ um 16 Prozent niedrigeren Risiko für eine postoperative Nierenschädigung assoziiert. Die Wahrscheinlichkeit einer notwendigen Dialyse-Therapie war relativ um 17 Prozent geringer. Dies könnte sich prognostisch günstig ausgewirkt haben, war doch die 30-Tage-Mortalität im Falle einer Statin-Vorbehandlung relativ um 21 Prozent niedriger.

Mehr zum Thema

Verbesserung der Leistungsfähigkeit

Betablockerverzicht bei HFpEF unterschiedlich erfolgversprechend

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

ASCO-Jahrestagung

Brustkrebs-Prävention wird neu gedacht

Häufiges Globusgefühl

Beim „Kloß im Hals“ steckt oft zu viel Spannung im Schlund

Lesetipps
Die Erwartung bei vielen ist hoch, dass die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten vor Erkrankungen schützen bzw. deren Verlauf lindern könnte. Allerdings lassen sich aus Beobachtungsstudien offenbar keine Kausalzusammenhänge ableiten. 

© Ben / stock.adobe.com / generated AI

Gastbeitrag

Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D: Viel hilft nicht immer viel

„Man kann viel tun, aber nicht zum Nulltarif!“, sagt Professor Nicola Buhlinger-Göpfarth zum Thema Hitzeschutz.

© Jens Schicke, Berlin

Interview mit Hausärzteverbands-Chefin

Nicola Buhlinger-Göpfarth: Das sollten Hausarztpraxen in Hitzewellen beachten