Eigenmächtiges Absetzen von ASS erhöht Apoplexierate

BERLIN (eb). Patienten, die zur Sekundärprophylaxe von Herzinfarkt, Schlaganfall oder anderen Kreislauferkrankungen ASS einnehmen, sollten diese Therapie nicht eigenmächtig absetzen.

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Denn dadurch erhöht sich ihr Schlaganfallrisiko erheblich. Darauf weist die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) aus Anlass der Ergebnisse einer aktuellen britischen Studie hin, die vor Kurzem in "Neurology" (2011; 76: 740) erschienen ist.

Die Auswertung von Krankenakten aus Großbritannien in dieser Studie ergab: Etwa 14 Prozent aller Patienten im Alter von über 50 Jahren hatten ihre niedrig dosierte ASSMedikation (75 bis 300 mg pro Tag) abgesetzt - meist aus eigenem Antrieb und ohne Rücksprache mit dem Arzt.

Das Risiko, einen ischämischen Schlaganfall oder eine transitorische ischämische Attacke (TIA) zu erleiden, erhöhte sich dadurch um 46 Prozent, so DSG-Vorstandsmitglied Professor Martin Grond vom Kreisklinikum Siegen.

Ist ein zeitweiliger Verzicht auf ASS jedoch notwendig, etwa vor größeren Operationen, handele es sich um eine ärztliche Entscheidung, bei der Nutzen und Risiko sorgfältig gegeneinander abgewogen werden müssen, betont der DGS-Vorsitzende Professor Joachim Röther von der Neurologischen Klinik an der Asklepios Klinik in Hamburg-Altona.

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