Frauen

Rauchen aufzugeben bringt Lebenszeit

Egal in welchem Alter Raucherinnen den Glimmstängel für immer weglegen - sie gewinnen dadurch Lebenszeit. Eine Studie mit mehr als 1,2 Millionen Frauen zeigt auch: Die Sterberate zwischen 50. und 80. Lebensjahr ist bei Raucherinnen viel höher.

Veröffentlicht:
Rauchstopp lohnt sich: Wenn Frauen vor dem 40. Lebensjahr zum Rauchen aufhören, können sie ihr Sterberisiko senken.

Rauchstopp lohnt sich: Wenn Frauen vor dem 40. Lebensjahr zum Rauchen aufhören, können sie ihr Sterberisiko senken.

© Gina Sanders / fotolia.com

OXFORD (BS). Die Sterberate zwischen dem 50. und 80. Lebensjahr ist bei Raucherinnen dreimal so hoch wie bei Frauen, die nie geraucht haben. Durch Rauchstopp vor dem 40. Lebensjahr lässt sich die Übersterblichkeit um 90 Prozent senken.

Die fatalen Folgen lebenslangen Tabakkonsums sind jetzt auch für Frauen dokumentiert: In der britischen Million Women Study wurden 1,2 Millionen gesunde Frauen im Mittel vom 55. Lebensjahr an beobachtet (The Lancet 2012; online 27. Oktober).

Zu Beginn der Studie rauchten 20 Prozent der Frauen, 28 Prozent hatten das Rauchen aufgegeben und 52 Prozent hatten nie geraucht.

Sterberate steigt mit Anzahl der Zigaretten pro Tag

Nach zwölf Jahren waren sechs Prozent der Frauen gestorben. Raucherinnen, die auch drei Jahre nach Studienbeginn noch qualmten, hatten im Vergleich zu den Frauen, die nie geraucht haben, eine dreifach erhöhte Sterberate.

Das heißt: Zwei von drei Todesfällen bei den Raucherinnen waren eine Folge ihres Tabakkonsums.

Bezogen auf die Sterberaten in Großbritannien entspricht das einem Verlust von elf Lebensjahren. Die Wahrscheinlichkeit, vor dem 70. Lebensjahr zu sterben, lag bei 24 Prozent - im Vergleich zu 9 Prozent bei Nie-Raucherinnen.

Die Sterberate der Raucherinnen stieg mit der Zahl täglich gerauchter Zigaretten steil an.

Rauchstopp vor 30. Lebensjahr senkt Risiko um 97 Prozent

Aber selbst bei Frauen mit einer Tagesration unter zehn Zigaretten war die Mortalität noch verdoppelt.

Die zusätzlichen Todesfälle bei Raucherinnen gingen vor allem auf Erkrankungen zurück, die durch Rauchen gefördert werden, allen voran COPD, Lungenkrebs, KHK und Schlaganfall.

Was die Studie auch zeigt: Selbst wenn Frauen erst mit 50 Jahren aufhörten zu rauchen, konnten sie damit noch zwei Drittel der tabakbedingten Zusatzmortalität vermeiden.

Noch effektiver war allerdings eine frühere Entwöhnung: Ein Rauchstopp vor dem 40. oder vor dem 30. Lebensjahr senkte das erhöhte Risiko um 90 oder 97 Prozent.

Gegenüber Frauen, die nie geraucht haben, hatten allerdings auch Frauen, die sich das Rauchen mit 40 abgewöhnt hatten, noch eine um 20 Prozent erhöhte Mortalität.

"Wenn Frauen wie Männer rauchen, dann sterben sie auch wie Männer", schreiben die Studienautoren um Kirstin Pirie von der Oxford University, "aber wenn sie früh genug aufhören, dann können sie zehn Jahre Lebenszeit gewinnen".

Quelle: www.springermedizin.de

Mehr zum Thema

Beratungsverfahren eingeleitet

G-BA: Zwei neue Datenerhebungen zu Orphans

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen