Ausdauersport

Marathon kann auf die Nieren gehen

Veröffentlicht:

MANNHEIM. Über die Hälfte der vor und nach einem Marathonlauf untersuchten Teilnehmer hatte nach der sportlichen Höchstleistung eine vorübergehend beeinträchtigte Nierenfunktion.

Eine Beeinträchtigung der Herzfunktion ließ sich im Echokardiogramm nicht feststellen, hat eine Studie mit 167 Teilnehmern am Berlin Marathon ergeben. Die Studie wurde jetzt beim Kardiologenkongress in Mannheim von Dr. Bernd Hewing, Charité - Universitätsmedizin Berlin,präsentiert.

Nachdem zuletzt einige Studien auf mögliche Beeinträchtigungen der Herz- und Nierenfunktion durch Ausdauersport hingewiesen hätten, habe das Berliner Forscherteam insgesamt 167 Teilnehmer am Berlin Marathon (53 Prozent Frauen, 47 Prozent Männer, Altersdurchschnitt 50,3 Jahre) untersucht, teilt die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) mit.

Die Untersuchungen fanden mit Echokardiographie und Bluttests vor und unmittelbar nach dem Rennen statt sowie nochmals zwei Wochen später.

Unmittelbar nach dem Marathon hätten zwar jeweils mehr als ein Drittel der Untersuchten erhöhte Blutwerte von Herz-Biomarkern aufgewiesen (34 Prozent erhöhtes NT-pro BNP; 37 Prozent erhöhtes cTnT). Im Echokardiogramm ließen sich aber keine relevanten Herzmuskelstörungen bestätigen.

Was den Cystatin C Wert betrifft, ein Protein, das ja in der Nierendiagnostik zur Bestimmung der glomerulären Filtrationsrate (GFR) verwendet wird: Hier hatten 43 Prozent der untersuchten Marathonläufer einen mehr als 25-prozentigen Rückgang und 13 Prozent einen mehr als 50prozentigen Rückgang.

Das entspreche den Stadien 2 und 3 einer akuten Nierenschädigung nach den RIFLE und AKIN Klassifikationen, so die DGK. Nach zwei Wochen waren die Nierenwerte wieder im unbedenklichen Bereich. (eb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Destatis

Männer liegen bei der Sterblichkeit vorn

Prospektive Studie mit Wearables

KHK-Prävention: Frauen profitieren besonders von Sport

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Wie sich Fehlinfos geraderücken lassen

Das Faktensandwich hilft im Umgang mit falsch vorinformierten Patienten

Lesetipps
Eine Kinderärztin hält im Rahmen einer Kinderimpfung gegen Meningokokken eine Spritze

© Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Neuerungen der STIKO-Impfempfehlungen

Meningokokken: Warum gerade Jugendliche geimpft werden sollten

Eine Ärztin führt eine körperliche Untersuchung bei einem Baby durch.

© Anna Ritter / stock.adobe.com

Sorgfältige Abklärung stets erforderlich

Hämatome bei Säuglingen: Immer Anzeichen für Kindesmisshandlung?