Gefäßveränderungen

Passivrauchen hinterlässt bei Kindern Spuren

Passivrauchen von Kindern qualmender Eltern hinterlässt in den Gefäßen Spuren, die noch Jahrzehnte später nachweisbar sind.

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HOBART. Wer als Kind ständig dem Zigarettenqualm seiner rauchenden Eltern ausgesetzt ist, hat als Erwachsener nachweisbare strukturelle Gefäßveränderungen in Form einer Verdickung bestimmter Gefäßwandschichten.

Das belegen Studienergebnisse einer finnisch-australischen Forschergruppe um Dr. Seana Gall aus Hobart (Eur Heart J 2014, online 4. März).

Die Forscher haben insgesamt 3776 Personen genauer untersucht, die als Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 3 und 18 Jahren in zwei 1980 und 1985 gestartete Beobachtungsstudien aufgenommen worden waren.

Nach einer Befragung zum Rauchverhalten der Eltern wurde dann bei den inzwischen Erwachsenen per Ultraschall die Intima-Media-Dicke (IMT, intima media thickness) in der Gefäßwand der Karotisarterien gemessen.

Höheres "Gefäßalter" festgestellt

Festgestellt wurde eine signifikante Dickenzunahme der IMT bei jenen Erwachsenen, die in ihrer Kindheit mit rauchenden Eltern zusammengelebt hatten, im Vergleich zu Personen mit Nichtrauchern als Eltern. Allerdings war der Unterschied mit 0,015 mm relativ gering (0,647 versus 0,632 mm).

Gleichwohl attestierten die Untersucher auf Basis der festgestellten Veränderungen den Arterien von Erwachsenen, die als Kinder Passivraucher waren, ein um 3,3 Jahre höheres "Gefäßalter".

Diese beschleunigte Gefäßalterung war aber nur dann gegeben, wenn beide Elternteile Raucher gewesen waren. Hatte nur der Vater oder die Mutter gequalmt, waren rund 25 Jahre später keine signifikanten Auswirkungen auf die Gefäßwandstruktur feststellbar. (ob)

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