Hannover
Neuer Mechanismus der Blutgefäßbildung entdeckt
HANNOVER. Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) entdeckten, dass bei der Angiogenese zwei bestimmte RNAs aktiv sind, die zu den "long non-coding RNAs" (lncRNAs) gehören.
Als die Wissenschaftler jeweils eine der beiden ausschalteten, verschlechterte sich die Gefäßbildung, teilt die MHH mit. Eine vermehrte Gabe bewirkte hingegen eine verbesserte Gefäßbildung (J Am Coll Cardiol. 2015; 66(18): 2005-2015).
Die Forscher arbeiteten unter anderem mit Kollegen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung sowie der Universität Würzburg zusammen.
"Die Arbeit stellt einen neuen Ansatzpunkt für die Behandlung von Infarkten, Tumoren und chronischen Entzündungen dar", wird Erstautor Dr. Jan Fiedler in der Mitteilung zitiert. Im Körper gibt es etwa 50.000 IncRNAs, bisher ist jedoch erst eine Handvoll wissenschaftlich genauer betrachtet worden.
Die MHH-Wissenschaftler schauten, welche von 35.000 IncRNAs in Zellen und Herzmuskelgewebe bei Sauerstoffentzug aktiv sind. Auf diese Weise stellten sie die Situation der Zellen bei einem Infarkt nach.
Zwei der IncRNAs untersuchten sie anschließend genauer, schalteten sie auch aus oder gaben sie vermehrt hinzu. Die französische Stiftung "Fondation Leducq" hat die für diese Veröffentlichung notwendigen Arbeiten finanziell unterstützt, heißt es in der Mitteilung. (eb)