Neue Op-Methode bei Aneurysmen

Geringeres Risiko von Querschnittslähmung

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LEIPZIG. Ein auf fünf Jahre angelegtes Projekt unter Führung der Universität Leipzig könnte dazu führen, die Gefahr von Querschnittslähmungen bei Operationen von Aneurysmen an der Aorta beträchtlich zu reduzieren.

Professor Christian Etz, Hauptinitiator des Projekts, hat eine Methodik entwickelt, die das Risiko im Idealfall auf weit unter zehn Prozent senken kann, teilt die Uni Leipzig mit. Einige Patienten konnten davon bereits profitieren.

Studie mit 300 Patienten

Nun sollen rund 300 Patienten in die Studie mit dem Titel "PAPAartis" eingeschlossen werden, um belastbare Aussagen machen und die Methode in offizielle ärztliche Richtlinien aufnehmen lassen zu können - die Voraussetzung für eine reguläre Anwendung in der Praxis, heißt es in der Mitteilung.

Bei der Methode, die nun in der großen Patientenstudie angewendet wird, handelt es sich um eine Therapie in mehreren Schritten ("staged-repair"). Zunächst wird dabei das Netzwerk von Arterien um die Hauptschlagader herum sozusagen umprogrammiert.

"Präkonditionierung des Gefäßsystems"

Die Umverteilung des Blutes erfolgt mithilfe von sogenannten Coils (flexible Drahtknäuel), die minimal-invasiv eingesetzt werden und einige Wege zu Sackgassen machen, um das Blut auf Umwege zu bringen. "Wir sprechen von einer Präkonditionierung des Gefäßsystems", erklärt Etz, der für seine Forschung 2015 mit der "Heisenberg-Professur für Aortenchirurgie" der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgezeichnet wurde.

"Wir sorgen dafür, dass bestimmte Arterien neu entstehen, die dann später für eine ausreichende Blutversorgung des Rückenmarks sorgen können - auch wenn einige alte Arterien lahmgelegt sind." Diese Phase dauere nach derzeitigem Kenntnisstand etwa drei bis fünf Wochen. (eb)

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