Kommentar – ASPREE-Studie

Tiefschläge für ASS

Peter OverbeckVon Peter Overbeck Veröffentlicht:

Tun sich Menschen ohne Herzerkrankungen, die zu deren Vorbeugung täglich Acetylsalicylsäure (ASS) schlucken, wirklich etwas Gutes?

Die aktuell publizierte ASPREE-Studie ist nach den jüngst präsentierten Studien ASCEND und ARRIVE schon die dritte Mega-Studie in kurzer Zeit, die am Nutzen dieser Form der Primärprävention stark zweifeln lässt.

Den drei mehr oder weniger "negativen" Studien lässt sich dennoch Positives abgewinnen. Zum einen ist auch das evidenzbasierte Wissen darum, welche Therapien ob ihrer Wirkungslosigkeit überflüssig sind, für die Praxis sehr hilfreich.

Zum anderen kann die Tatsache, dass die Raten kardiovaskulärer Ereignisse in allen drei Studien am Ende deutlich niedriger als erwartet ausfielen, durchaus als gute Nachricht verstanden werden.

Selbst die für die ASCEND-Studie gezielt ausgewählten Patienten mit Diabetes-Erkrankung werden heute bezüglich bestehender kardiovaskulärer Risikofaktoren anscheinend so gut behandelt, dass ihr vermeintlich hohes Risiko längst nicht mehr so hoch ist wie gedacht.

Ist bezüglich modifizierbaren Risikofaktoren wie Hypertonie, Dyslipidämie und Rauchen eine gute Einstellung gewährleistet, ist durch Primärprävention mit ASS im Allgemeinen kaum noch etwas zu gewinnen, lautet die Lektion.

Lesen Sie dazu auch: Primärpräventionsstudie mit Senioren: Debakel für ASS

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