Bei hohem Risiko muß Blutdruck rasch herunter
BARCELONA (mop). Hochdruck ist die Nummer 1 der Risikofaktoren für die Entwicklung von Herz-Kreislauferkrankungen. Dennoch wird die rigorose Senkung von Hochdruck noch nicht mit der nötigen Konsequenz betrieben.
Veröffentlicht:Nach Daten, die Professor Rainer Düsing aus Bonn beim Welt-Herz-Kongreß in Barcelona vorgestellt hat, erreichen in Deutschland maximal 23 Prozent der behandelten Hypertoniker die Zielwerte von 140/90 mmHg. Für eine effektive Prävention von kardiovaskulären Ereignissen sollte ein erhöhter Blutdruck möglichst frühzeitig gesenkt werden, forderte der Kardiologe bei einem Satellitensymposium von Novartis.
Es wurde errechnet, daß eine Raucherin, deren systolischer Blutdruck von 180 auf 140 mmHg gesenkt wird, ein bis zu sechsfach höheres Risiko hat, innerhalb von zehn Jahren an einem kardiovaskulären Ereignis zu sterben, wenn der Blutdruck erst im Alter von 65 anstelle von 55 Jahren gesenkt wird.
Eine Nachanalyse der VALUE-Studie hat ergeben, daß das kardiovaskuläre Risiko von Hypertonikern, die sofort auf die blutdrucksenkende Therapie ansprechen, geringer ist als das jener Patienten, bei denen die Blutdrucksenkung länger braucht. Besonders wichtig sei eine rasche Blutdrucksenkung bei Patienten mit besonders hohem kardiovaskulärem Risiko.
Sie brauchen häufig eine Kombinationstherapie. So lasse sich mit Valsartan plus Hydrochlorothiazid (HCT) der Blutdruck rasch und ausgeprägt um 21 mmHg systolisch und um 12 mmHg diastolisch, bei einer Dosierung von Valsartan/HCT von 160/12,5 mmHg senken.
Eine neue Fixkombi aus Valsartan und Amlodipin kommt als Exforge® ab 2007 auf den Markt. In einer Phase-III-Studie bei 130 Patienten ohne Begleiterkrankungen (diastolischer Blutdruck 110 und bis 120 mmHg) senkte die Kombination mit 36 / 29 mmHg den Blutdruck stärker als die Kombination Lisinopril plus HCT mit 32 / 28 mmHg.
Besonders ausgeprägt war die Blutdrucksenkung der neuen Fixkombi bei Patienten mit isolierter systolischer Hypertonie. Bei ihnen sank der Blutdruck um 43 / 26 mmHg, mit Lisinopril plus HCT waren es 31 / 22 mmHg. Mit der Amlodipin-Fixkombi sind unerwünschte Dihydropyridin-Wirkungen seltener als bei einer Amlodipin-Monotherapie.