ACE-Hemmer nützt vielen KHK-Patienten

MANNHEIM (wst). Nicht nur KHK-Patienten mit zusätzlichen Risikofaktoren wie Diabetes sondern auch solche mit stabiler KHK und nicht sehr hohem kardiovaskulärem Risiko sollten zusätzlich zu ASS, Betablocker und CSE-Hemmer auch einen ACE-Hemmer bekommen.

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Dies ist für Professor Ingomar-Werner Franz von der Wehrawald-Klinik in Todtmoos die zwingende praktische Konsequenz aus der EUROPA-Studie. Wie Franz bei einem vom Unternehmen Servier unterstützten Symposium zur Kardiologen-Tagung in Mannheim erinnert hat, waren in die EUROPA-Studie (EURopean trial On reduction of cardiovascular risk with Perindopril in stable coronary Artery disease) über 12000 Patienten mit stabiler KHK aufgenommen worden.

Im Vergleich zu den Patienten in der HOPE-Studie, hatten die Patienten der EUROPA-Studie ein relativ geringes kardiovaskuläres Risiko und sie waren meist gemäß den aktuellen Empfehlungen behandelt: Bei der Aufnahme in die Studie nahmen 92 Prozent Acetylsalicylsäure, 62 Prozent einen Betablocker und 58 Prozent einen Lipidsenker. Blutdruck und Blutfette waren weitgehend unter Kontrolle.

Randomisiert aufgeteilt in zwei gleich große Gruppen, erhielten die Patienten zusätzlich zu ihrer Therapie täglich 8 mg Perindopril (vom Unternehmen als Coversum® Cor angeboten) oder Placebo.

Ergebnis: Nach durchschnittlich etwa vier Jahren hatten in der Placebogruppe zehn Prozent und in der Verumgruppe acht Prozent einen kardiovaskulären Tod, einen Myokardinfarkt oder einen reanimierbaren Herzstillstand als kombinierten primären Endpunkt erlitten. Der Unterschied von 20 Prozent war signifikant. Speziell die Rate tödlicher und nicht tödlicher Herzinfarkte war in der Perindopril-Gruppe um 24 Prozent geringer als bei Placebo.

Franz geht davon aus, daß sich dieser Nutzen von Perindopril nicht allein durch die zusätzliche Blutdrucksenkung von im Mittel 5 zu 2 mmHg erklärt, sondern daß gefäßprotektive Effekte dieses ACE-Hemmers wirksam werden.

Der Wirkstoff wurde gut vertragen, was sich auch in einer überdurchschnittlichen Compliance widerspiegelt. Nach 36 Monaten nahmen sowohl in der Placebogruppe als auch in der Verumgruppe über 80 Prozent die Medikation.

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