Koronarkalk-Bestimmung oder Framingham-Index?

ROSLYN (ner). Mit der Elektronenstrahl-Computertomographie können koronare Ereignisse und kardiovaskuläre Zwischenfälle offenbar besser prognostiziert werden als anhand klassischer Risikofaktoren oder mit dem Framingham-Index. Experten erhoffen sich von der Technik Fortschritte zur Primärprävention der Atherosklerose.

Veröffentlicht:

Im Zusammenhang mit der St. Francis Heart Study im US-Bundesstaat New York hatten sich mehr als 4900 Männer und Frauen ohne Zeichen einer koronaren Herzkrankheit einer Elektronenstrahl-Computertomographie (EBCT - electron beam computed tomography) unterzogen, um das Ausmaß der kalzifizierten Koronarsklerose bestimmten zu lassen. Danach wurden bei ihnen durchschnittlich 4,3 Jahre lang Daten erhoben.

119 Teilnehmer bekamen in dieser Zeit eine atherosklerotisch bedingte kardiovaskuläre Erkrankung, berichten Dr. Yadon Arad und seine Kollegen vom St. Francis Hospital in Roslyn im US-Staat New York (J Am Coll Cardiol 46, 2005, 158).

Mit dem ermittelten koronaren Kalziumscore war unabhängig von anderen klassischen Risikofaktoren eine Vorhersage potenteller kardiovaskulärer Ereignisse möglich. Der Score war darüber hinaus genauer als der Framingham-Index, der zum Vergleich bestimmt wurde.

So hatten manche Patienten mit mittlerem Risiko nach dem Framingham-Index in Wirklichkeit ein hohes Risiko für koronare Zwischenfälle und umgekehrt, so Arad. Diese Ergebnisse bestätigten fünf vorangegangene Longitudinal-Studien, die jedoch wegen methodischer Mängel für Kontroversen gesorgt hatten.

Die pathophysiologisch bedeutsame Menge an Koronarkalk ist zwischen Menschen verschiedenen etnischen Ursprungs verschieden. Derzeit läuft eine multiethnische Studie (MESA), in der dieses Problem untersucht wird. Kardiologen erhoffen sich von der CT-Technik einen festen Platz in der nichtinvasiven Diagnostik bei KHK-Risikopatienten, besonderes bei jüngeren Patienten ohne Angina-pectoris-Symptomatik.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Kanadische Studie DRIVE-STEMI

Fahrverbot nach Herzinfarkt – aber für wie lange?

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie rettet Ihre App Leben, Dr. Müller?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

Wie spricht man Patienten am besten auf Depressionen an?

Kritik bleibt bestehen

So nutzt ein Kinderarzt die ePA

Umfrage aus Deutschland

Wie Hausärzte mit der Anfrage nach Suizidassistenz umgehen

Lesetipps
 Dr. Günther Egidi (links) und Dr. Bernardo Mertes (rechts)

© Michaela Illian

Diabetes-Therapie

Der ewige Kampf zwischen Humaninsulinen und Insulinanaloga

eine ältere Dame sitzt einer Ärztin gegenüber.

© Alexander Raths / stock.adobe.com

Umfrage aus Deutschland

Wie Hausärzte mit der Anfrage nach Suizidassistenz umgehen