Eplerenon reduziert die frühe Sterblichkeit nach Herzinfarkt

MANNHEIM (hbr). Bei Patienten, die nach Myokardinfarkt eine Herzinsuffizienz oder eine linksventrikuläre Dysfunktion haben, ist bekanntlich das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse, Rehospitalisierung und Tod hoch. Mit Eplerenon zusätzlich zur Standardtherapie sinkt die Frühsterberate deutlich.

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Das Risiko nach Herzinfarkt ist auch dann erhöht, wenn Patienten initial eine perkutane Koronarintervention zur Reperfusion bekamen. Denn nach einer Reperfusion ist zwar die Sterberate innerhalb der ersten sechs Monate nach dem Infarkt von 24 auf 14 Prozent vermindert. Aber dieses Risiko sei immer noch hoch, sagte Professor Helmut Drexler von der Medizinischen Hochschule Hannover bei einer Kardiologentagung in Mannheim.

Eplerenon (Inspra®) kann die Sterberate von Infarkt-Patienten mit Zeichen einer Herzinsuffizienz und linksventrikulärer Auswurffraktion unter 40 Prozent signifikant vermindern. Das ergab die Ephesus-Studie mit 6632 Patienten (wie berichtet).

Die Zusatztherapie zur Standardtherapie reduzierte die Sterberate in der Beobachtungszeit von 16 Monaten um 15 Prozent. Als Standardtherapie erhielten 87 Prozent der Patienten ACE-Hemmer oder Angiotensin-Rezeptorblocker, 88 Prozent erhielten ASS, Diuretika 60 Prozent, Betablocker 75 Prozent und Statine 47 Prozent. Vom Infarkt bis zur Aufnahme in die Studie dauerte es im Mittel sieben Tage.

Die Daten belegen, daß der Therapie-Effekt sehr früh eintritt: In den ersten 30 Tagen nach dem Infarkt starben mit täglich 25 mg Eplerenon ein Drittel weniger Patienten als in der Placebogruppe. Die kardiovaskulär bedingte Sterberate war mit dem selektiven Aldosteron-Blocker um 32 Prozent vermindert. Diese Unterschiede waren signifikant.

Gleichzeitig nahm die Rate eines plötzlichen Herztodes um 37 Prozent ab, wobei die Signifikanz knapp verpaßt wurde. Und die Rate für kardiovaskulären Tod und kardiovaskuläre Hospitalisierung fiel um 13 Prozent geringer aus, so Drexler bei einem von Pfizer geförderten Symposium.

Drexler plädiert deshalb für eine frühe Verwendung des Präparates. In seiner Klinik setzt er es meist schon nach zwei bis drei Tagen ein. Das hat noch einen Vorteil: "Da können wir noch ein paar Tage sehen, wie die Patienten darauf reagieren."

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