Bei KHK erstmal Sport statt gleich Stent

Veröffentlicht:

NEU-ISENBURG (ikr). Bei Patienten mit stabiler KHK lohnt es sich offenbar, die Indikation zu einer invasiven Gefäßtherapie noch einmal zu überdenken. Das legen die Ergebnisse einer neuen Studie nahe. In der Studie hatten weniger Patienten, die täglich 20  Minuten auf einem Fahrradergometer strampelten, ein ischämische Ereignis als solche nach Ballondilatation oder Stenteinlage.

Bereits im ersten Studienjahr war in der Gruppe mit Ausdauertraining der Anteil der Patienten ohne ischämische Ereignisse höher als in der Gruppe mit Ballondilatation oder Stenteinlage (Circulation 109, 2004, 1371).

Nach jetzt fünf Jahren sind die Ergebnisse ähnlich, wie Dr. Claudia Walther vom Herzzentrum der Uni Leipzig zur "Ärzte Zeitung" sagte. Der Anteil der Patienten, die frei von Ereignissen wie Herzinfarkt oder Schlaganfällen waren, betrug in der Sportgruppe 63 Prozent (32 von 51 Patienten). Der Anteil war signifikant höher als in der Stent-Gruppe mit 40 Prozent (20 von 50 Patienten). In der Sportgruppe seien während der langen Studiendauer die meisten Patienten bei der Stange geblieben, so Walther.

In der Studie wurden 101 Patienten mit stabiler KHK, die bereits die Standardmedikation erhielten, einer von zwei Gruppen zugeteilt: 50 Studienteilnehmer erhielten eine PTCA, oder es wurde ein Stent implantiert. Die übrigen 51 Patienten strampelten täglich 20 Minuten auf dem Fahrradergometer. Die Herzfrequenz sollte dabei möglichst 70 Prozent der maximalen individuellen Herzfrequenz betragen, die erreicht wurde, ohne dass es zu EKG-Veränderungen kam oder Beschwerden auftraten.

Und die Patienten nahmen einmal wöchentlich an einem Gruppentraining wie in Herzsportgruppen teil. Gibt es Kontraindikationen für das Training außer Erkrankungen des Bewegungsapparates? Ein Myokardinfarkt sollte vor dem Start des Trainings bereits sechs bis acht Wochen zurückliegen. Und die linksventrikuläre Ejektionsfraktion sollte nicht unter 30 Prozent liegen, so Walther.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

An Embolie und Dissektion denken!

Junge Frauen mit Herzinfarkt: Oft ist es keine Atherosklerose

Heterogene Pathogenese

Herzinfarkt Typ 2 mit langfristig deutlich erhöhter Mortalität

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

© Oleh / stock.adobe.com

Zielgerichtete Interleukin-23p19-Inhibition

Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg v.d.H.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse

Berufsbedingte Schäden

Wenn Musikmachen Muskeln, Sehnen und Gelenke krank macht

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!

Checkliste Symbolbild

© Dilok / stock.adobe.com

Auswertung über Onlinetool

Vorhaltepauschale: So viele Kriterien erfüllen Praxen laut Honorarvorschau