Kommentar zur Angst vor dem Jobverlust

Prekäre Verhältnisse

Von Beate Schumacher Veröffentlicht:

Lebenslang beim selben Arbeitgeber beschäftigt - das war einmal. Der Großteil der Arbeitnehmer heute ist auf Zeitarbeit und befristete Stellen angewiesen. Die Angst vor Arbeitslosigkeit gehört für viele zum Alltag - und greift ihr Wohlbefinden und ihre Gesundheit an.

Wer Angst hat, seinen Arbeitsplatz zu verlieren, leidet häufiger an muskuloskeletalen Beschwerden und depressiven Verstimmungen und hat nach eigener Einschätzung einen schlechteren Gesundheitszustand als Erwerbstätige, die sich um ihren Job keine Sorge machen.

Einer neuen Studie zufolge ist ein unsicherer Arbeitsplatz sogar ein Risikofaktor für einen Herzinfarkt.

Das liegt sicher auch daran, dass die Ungewissheit manche Arbeitnehmer dazu bringt, mehr und länger zu arbeiten, als es vertraglich vorgesehen ist, und selbst im Krankheitsfall noch im Job die Stellung zu halten.

Nach einer AOK-Umfrage geht fast jeder Dritte innerhalb eines Jahres mindestens einmal zur Arbeit, obwohl der Arzt davon abgeraten hat. Jeder Fünfte begründet das mit der Angst, gekündigt zu werden.

Laut Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen ist der deutsche Arbeitsmarkt weiterhin "robust und gesund".

Viele Erwerbstätige sind trotzdem stark verunsichert: 32 Prozent haben Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, in den ostdeutschen Bundesländern sind es sogar 41 Prozent. Gesund ist das nicht.

Lesen Sie dazu auch: KHK und Herzinfarkte: Geht Angst vor Jobverlust auf die Pumpe?

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Kommentare
Gerhard Leinz 12.09.201307:35 Uhr

Resilenz stärken

Gesellschaftliche Veränderungen bedingén erhöhte Anforderungen. Innere Unsicherheit durch und gekoppelt mit sozial gefördertem Versorgungsdenken fördert psychische und psychosomatische Krankheit. Apelle und Empörung dagegen alleine reichen nichtund helfen den Kranken Menschen nicht. Noch immer wird die psychosomatische Versorgumg sträflich vernachlässigt. Dem Facharzt Für Psychosomatische Medizin ist der einzige grob dikriminierte Facharzt: Dem Facharzt und den psychosomatisch Kranken wird ein eigenen Bedarfsplanungssektor in der Kassenärztlichen Versorgung verweigert.

Gerhard Leinz
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