Mehr Herzinfarkte

Weihnachten ist in Kliniken der Teufel los

An den Weihnachtstagen werden ein Drittel mehr Menschen wegen eines Herzinfarkts ins Krankenhaus eingeliefert als im Jahresdurchschnitt. Vor allem Männer sind betroffen, wie Krankenkassen-Daten belegen.

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NEU-ISENBURG. Das Fest der Liebe schlägt vielen Menschen in Deutschland buchstäblich aufs Herz. Das zeigen aktuelle Krankenhaus-Daten der DAK-Gesundheit. Besonders an Heiligabend sind danach Herzinfarkte häufig.

Für die Untersuchung wurden von der Krankenkasse Daten aus den letzten vier Jahre verglichen: So gab es zwischen 2009 und 2012 im Schnitt jeweils 40 Krankenhauseinweisungen wegen Herzinfarkt an den Weihnachtstagen.

An normalen Tagen verzeichnet die Krankenkasse hingegen nur durchschnittlich 30 Einweisungen pro Tag. Vor allem für Männer scheint der 24. Dezember gesundheitlich mit Risiken verbunden zu sein. Mehr als 60 Prozent der Herzinfarkte am Heiligabend gehen regelmäßig auf ihr Konto.

Als Infarkt-Ursache steht zum einen Stress ganz oben auf der Liste: Geschenke besorgen, Termine unter einen Hut bekommen, Erwartungen von Familie und Freunden erfüllen, all das setzt viele zu Weihnachten unter Druck. Hinzu kommen berufliche Zielvorgaben, die oft bis Ende des Jahres abgeschlossen werden müssen.

Aber auch langfristige Ursachen für Herzprobleme dürfen laut DAK-Ärztin Elisabeth Thomas nicht außer Acht gelassen werden. "Vor allem einseitige Ernährung sowie Bewegungsmangel, Rauchen und hoher Alkoholkonsum spielen hier eine entscheidende Rolle."

Regelmäßige Bewegung von möglichst dreimal 30 Minuten pro Woche, eine abwechslungsreiche Ernährung mit wenig tierischen Fetten und Fleisch sowie Alkohol in Maßen und der Verzicht auf Zigaretten sind aus Sicht der Medizin-Expertin der beste Schutz gegen einen Herzinfarkt. (eb)

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