Kardiologen

Weiterbildung zu Herz-MRT

Speziell qualifizierte Kardiologen sollen bundesweit MR-Untersuchungen durchführen dürfen.

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BERLIN. Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) bietet ein neues Weiterbildungscurriculum zur kardialen Magnetresonanztomographie (MRT) an.

Diese Methode sei wichtig, weil sie eine präzise Beurteilung der Morphologie und der Wandbewegung und somit von Herzmuskelerkrankungen und angeborenen Fehlbildungen erlaube, heißt es in einer DGK-Mitteilung.

Auch könne mit Kontrastmitteln das Ausmaß von Ödem und Bindegewebe im Herzmuskel beurteilt werden. Das sei hilfreich für die Beurteilung der Herzinfarktgröße, der Entzündung bei Myokarditis, der Vernarbungen oder Fibrosierungen nach Herzinfarkt oder bei Kardiomyopathien.

Weiter sei das MRT bedeutsam für die Diagnostik und Lokalisation von Durchblutungsstörungen und die Beurteilung der Vitalität des Herzmuskels - entscheidend bei der Planung von Koronarinterventionen oder Bypass-Operationen."

Doch werde das kardiale MRT in der Weiterbildungsordnung der Ärztekammern zum Facharzt für Kardiologie nicht berücksichtigt, so die DGK. Auch bestünden große Unterschiede zwischen den Landesärztekammern: Während etwa in Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg eine Zusatzqualifikation für kardiales MRT durch Kardiologen geregelt sei, sei in Rheinland-Pfalz eine solche Qualifizierung nicht möglich.

Aktuellen Daten zufolge sei das MRT in der Kardiologie kosteneffektiv. So habe eine deutsche Kohortenstudie über mehr als sieben Jahren ergeben, dass Patienten, bei denen damit über die Notwendigkeit einer Koronarangiographie entschieden wurde, kein höheres Sterbe-Risiko hatten als Patienten, bei denen die Katheter-Untersuchung sicherheitshalber erfolgte.

Die Zahl der Katheter-Untersuchungen ging deutlich zurück, und die Kosten wurden sowohl während des Krankenhausaufenthalts als auch danach reduziert. Insgesamt belief sich die Kostensenkung durch eine Stress-MRT des Herzens als "Gate-Keeper" auf 12.466 Euro pro Lebensjahr. (eb)

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