Deutsche Kardiologen haben ihre Schularbeiten gemacht

KÖLN (gvg). Niedergelassene Kardiologen in Deutschland schneiden bei einem europäischen Vergleich gut ab. Die Kollegen behandeln fast zwei Drittel aller Herzinsuffizienz-Patienten leitliniengerecht. Vor allem bei den Betablockern sind die Deutschen verglichen mit den Kardiologen in anderen europäischen Ländern Spitze.

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Das zeigt der deutsche Arm der MAHLER-Studie ("Medical Management of Chronic Heart Failure and its Related Costs"), die im "European Heart Journal" (26, 2005, 1653) publiziert worden ist. Daran haben in sechs Ländern Europas 1500 Patienten von 150 zufällig ausgewählten Kardiologen teilgenommen.

Die Studie wird von unseren Statistikern als repräsentativ für die Herzinsuffizienz-Versorgung bei ambulanten Kardiologen gewertet", sagt der deutsche Mitautor Professor Erland Erdmann von der Uni Köln. Demnach erhalten 70 Prozent der Patienten in Deutschland die für die Prognose bei Herzinsuffizienz wichtigen Betablocker. In Italien etwa sind es nur 48 Prozent.

Dazugelernt haben deutsche Kardiologen bei Herzglykosiden. Deutschland galt lange als Weltmeister bei der Verschreibung von Digitalispräparaten, die, wie eine Studie erst vor einigen Jahren gezeigt hat, nicht lebensverlängernd wirken. Jetzt liegt die Quote überall bei 50 Prozent.

Deutschland-spezifisch ist eine Skepsis bei der Verschreibung von Diuretika: Europaweit erhalten vier von fünf Patienten ein Diuretikum. In Deutschland ist es nur jeder zweite.

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