Intensive Therapie nützt wenig bei alten Herzinsuffizienten

MÜNCHEN (Rö). Alten Herzinsuffizienz-Patienten hat in einer Studie eine intensivierte BNP-gesteuerte Therapie keinen höheren Nutzen im Hinblick auf Sterberate und Klinikbehandlungen gebracht als eine symptomorientierte Therapie. Patienten bis 74 Jahre profitieren aber von der intensivierten Therapie.

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Das belegen aktuelle Studiendaten aus der Schweiz, die Professor Hans-Peter Brunner vom Universitätshospital Basel beim Europäischen Kardiologenkongress in München vorgestellt hat. Der Wissenschaftler hatte in seine TIME-CHF-Studie 499 Patienten mit Herzinsuffizienz ab 60 Jahren aufgenommen.

Alle Patienten erhielten eine optimale Standardtherapie plus eine symptomorientierte oder BNP-gesteuerte Therapieintensivierung. Die Studie lief über zwölf Monate. Das Durchschnittsalter betrug 77 Jahre, und die meisten Patienten hatten zwei Zusatzerkrankungen.

Ergebnis: Bei allen Patienten verbesserte sich die Lebensqualität. Bei den Sterberaten und den Klinikbehandlungen hatten die Patienten unter 75 Jahren mit der BNP-gesteuerten Therapie Vorteile im Vergleich zur Standardtherapie. Dies war bei den Älteren nicht der Fall. Die intensive Therapie ging bei ihnen aber mit schlechterer Lebensqualität einher. Fazit: Generelle Therapie-Empfehlungen, die für jüngere Patienten aufgestellt wurden, können nicht einfach auf ältere übertragen werden.

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