Neue Studie mit Eplerenon nach Infarkt gestartet

MÜNCHEN (Rö). Infarkt-Patienten mit Zeichen einer Herzinsuffizienz oder niedriger Auswurffraktion haben bekanntlich eine ungünstige Prognose. Solche Patienten sollten heute zusätzlich zur Standardtherapie Eplerenon erhalten. Denn das wird aufgrund von Ergebnissen der Ephesus-Studie inzwischen in den Leitlinien empfohlen.

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Zudem hat eine Analyse dieser Studie ergeben, dass es wichtig ist, die Eplerenon-Therapie frühzeitig bei den Infarkt-Patienten zu starten. Daran hat Professor Michel Komajda von der Pierre und Marie Curie-Universität in Paris bei einem Symposium zum Europäischen Kardiologenkongress in München erinnert.

Von den Patienten, bei denen die Therapie am 3. bis zum 7. Tag nach Infarkt eingeleitet wurde, waren im Vergleich zu Placebo vermindert: die Gesamtsterberate um 23 Prozent, die kardiovaskuläre Sterberate um 15 Prozent und die Rate der plötzlichen Herztode um 37 Prozent.

Die Ergebnisse der Patienten, bei denen die Therapie am 8. bis zum 14. Tag eingeleitet wurde, waren im Gegensatz dazu nicht signifikant, zitiert der Wissenschaftler aus einer Analyse vom ESC 2007 beim Symposium von Pfizer.

Weitere Erkenntnisse zum Nutzen einer Eplerenon-Therapie soll jetzt die laufende Studie EMPHASIS-HF-Trial bringen, die beim gleichen Symposium Professor Dirk von Veldhuisen von der Universität von Groningen in den Niederlanden vorgestellt hat. Bei dieser Studie wird der Effekt von Eplerenon im Vergleich zu Placebo auf den Endpunkt Kardiovaskuläre Sterberate oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizien untersucht. Das Besondere: Es handelt sich um Patienten mit Herzinsuffizienz der NYHA-Klasse II. Die Studie ist Endpunkt-gesteuert. Für die statistische Kraft sind 2584 Patienten und 813 primäre Endpunkte nötig.

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