Eisenmangel bei Herzinsuffizienz - i.v-Therapie gibt Patienten wieder Kraft

Eine i.v.-Therapie mit Eisenpräparaten bessert bei Herzinsuffizienzpatienten mit Eisenmangel die Lebensqualität.

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Eisentherapie i.v. nützt offenbar auch schwachen Herzen. © Sebastian Kaulitzki / fotolia.com

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MANNHEIM (wst). Bei 30 bis 50 Prozent aller Herzinsuffizienzpatienten ist von einem klinisch relevanten Eisenmangel auszugehen. Wie gut eine intravenöse Therapie einen solchen Mangel beheben kann, wurde in der FAIR-HF-Studie gezeigt, die Professor Piotr Ponikowski aus Wroclaw in Polen auf einer Pressekonferenz zum Kardiologenkongress in Mannheim vorgestellt hat. In dieser Doppelblind-Studie waren 459 Patienten mit Herzinsuffizienz und Eisenmangel im Verhältnis 2:1 randomisiert in zwei Gruppen aufgeteilt worden. In der Verumgruppe bekamen die Patienten bis zur Auffüllung der Eisenspeicher (Korrekturphase) einmal wöchentlich und danach bis zur 24. Studienwoche (Erhaltungsphase) alle vier Wochen 200 mg Eisencarboxymaltose i.v. appliziert. Die Patienten der Placebogruppe erhielten nach gleichem Modus Kochsalzlösung.

Primäre Endpunkte waren die Selbsteinschätzung der Lebensqualität der Patienten anhand des Self-Reported Patient Global Assessment (PGA) und die Änderung der NYHA-Klasse. Nach 24 Studienwochen gaben 50 Prozent der Verumpatienten aber nur 28 Prozent der Placebopatienten eine im Vergleich zur Ausgangssituation moderat bis stark verbesserte Lebensqualität an. Ausgehend von einer Dominanz der NYHA-Klasse III in beiden Gruppen, konnten nach 24 Interventionswochen infolge einer deutlich gebesserten Symptomatik in der Verumgruppe 47 Prozent gegenüber 30 Prozent der Placebogruppe in die NYHA-Klassen II oder gar I eingestuft werden. Auch im Sechs-Minuten-Geh-Test als sekundärem Endpunkt zeigte sich die Verumgruppe der Placebogruppe nach 24 Wochen signifikant überlegen: Ein durchschnittlicher Zugewinn von 39 Metern stand hier einem Zugewinn von nur 9 Metern gegenüber. Bezüglich Sterblichkeit und Häufigkeit unerwünschter Ereignisse fand sich kein signifikanter Unterschied zwischen beiden Gruppen, wobei allerdings ein Trend zu weniger Rehospitalisierungen in der Verumgruppe bestand.

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