Kommentar
Ein Spiegelbild der täglichen Praxis
Der selektive If-Kanalblocker Ivabradin reduziert bei Patienten mit Herzinsuffizienz nicht nur die Herzfrequenz, sondern auch das Risiko für kardiovaskulär bedingte Todesfälle und Klinikeinweisungen, so das Ergebnis der am Sonntag vorgestellten SHIFT-Studie. Nicht alle Patienten mit Herzinsuffizienz können aus diesem Ergebnis Hoffnung schöpfen. Denn repräsentativ ist die Studie nur für Patienten, deren Ruheherzfrequenz die Schwelle von 70 Schlägen pro Minute überschreitet. In der Diskussion darüber, wie generalisierbar die SHIFT-Daten sind, wird sicher auch die Frage der Betablockertherapie eine Rolle spiele. Zwar erhielten 89 Prozent aller Studienteilnehmer einen Betablocker, jedoch war deren Dosierung oft weit entfernt von der auf Basis klinischer Studien empfohlenen Zieldosis. Bei strenger wissenschaftlicher Beurteilung schmälert das die Aussagekraft der Studie.
Andererseits ist es eine oft beklagte, aber wohl unabänderliche Tatsache, dass Betablocker im Praxisalltag bei Herzinsuffizienz zurückhaltend dosiert werden. In diesem Sinne liefert SHIFT ein getreues Spiegelbild der Praxis. Und unter diesen Bedingungen ist Ivabradin offensichtlich von Nutzen.
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