Kaffee macht keine schwache Pumpe

Immer neue Studien zeigen: Kaffee hat einen gesundheitlichen Nutzen. Jetzt hat eine neue Arbeit sogar den Verdacht entkräftet, Kaffee könne das Risiko für Herzinsuffizienz erhöhen. Das Gegenteil ist der Fall - es kommt aber auf die Menge an.

Veröffentlicht:
Kaffee, in moderater Menge genossen, könnte dem Herzen Vorteile bringen.

Kaffee, in moderater Menge genossen, könnte dem Herzen Vorteile bringen.

© angelo.gi / fotolia.com

BOSTON (ob). Das liebste Getränk der Deutschen wird aus wissenschaftlicher Sicht immer mehr zu einer gesundheitsfördernden Allzweckwaffe.

Erst jüngst präsentierten Forscher neue Daten, wonach regelmäßiger moderater Kaffeegenuss das Risiko für Schlaganfälle senkt oder die Entstehung von Demenz oder eines Typ-2-Diabetes bremst.

Allerdings gab es den Verdacht eines möglichen Risikos bei Herzinsuffizienz. Darauf hat die US-Fachgesellschaft American Heart Association (AHA) noch vor kurzer Zeit in einem Statement zur Prävention hingewiesen.

Die Gesellschaft bezog sich dabei aber lediglich auf eine einzige und außerdem methodisch kritikable Beobachtungsstudie, die ein solches Risiko suggeriert hatte.

Eine Forschergruppe um Dr. Murray Mittleman aus Boston ist der Sache nun in einer Metaanalyse genauer auf den Grund gegangen (Circulation, Heart Failure, online 26. Juni 2012).

J-förmiger Verlauf

Dazu werteten die Untersucher Daten aus fünf prospektiven Beobachtungsstudien aus, vier davon aus Schweden und eine aus Finnland.

Bei den insgesamt rund 140.000 beteiligten Männern und Frauen wurden im Zeitraum der Nachbeobachtung 6522 Fälle von Herzinsuffizienz registriert.

Die Beziehung zwischen Kaffeekonsum und Herzschwäche zeigte einen J-förmigen Verlauf.

Sowohl bei völligem Verzicht auf Kaffee als auch bei exzessivem Konsum von zehn Tassen täglich oder mehr war das Herzinsuffizienz-Risiko höher als bei moderatem Konsum.

Im Vergleich zu Personen, die nie Kaffee tranken, hatten Personen, die sich mit etwa vier Tassen täglich begnügten, sogar ein relativ um 11 Prozent niedrigeres Risiko für eine Herzinsuffizienz.

Die in der Metaanalyse berücksichtigten Studien liefern keine Information, die eine Differenzierung zwischen koffeinhaltigem und entkoffeiniertem Kaffee ermöglichen.

Allerdings dürfte in den Studien überwiegend die koffeinhaltige Variante getrunken worden sein.

Auch ließ sich nicht ermitteln, welchen Einfluss die Stärke des Kaffees - er wird in Europa gewöhnlich kräftiger gebraut als in den USA - auf das Risiko hatte.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Mehr kardiale Ereignisse

Herzinsuffizienz: Niedriger nächtlicher Blutdruck von Nachteil

Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Wie Zink das Immunsystem stärken kann

© Tondone | AdobeStock

Risikogruppen schützen

Wie Zink das Immunsystem stärken kann

Anzeige | Wörwag Pharma GmbH & CO KG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Chronisch kranke Kinder

Mangelernährung frühzeitig erkennen und konsequent angehen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Danone Deutschland GmbH, Frankfurt/Main
Kardiologie und Hausärzteschaft im Dialog

© Springer Medizin Verlag

Kardiologie und Hausärzteschaft im Dialog

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Puren Pharma GmbH & Co. KG, München
Multimodaler Ansatz zur Regeneration der Darmbarriere

© Steffen Kögler / stock.adobe.com

Reizdarmsyndrom und Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Multimodaler Ansatz zur Regeneration der Darmbarriere

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Auswertung über Onlinetool

Vorhaltepauschale: So viele Kriterien erfüllen Praxen laut Honorarvorschau

An Embolie und Dissektion denken!

Junge Frauen mit Herzinfarkt: Oft ist es keine Atherosklerose

Kasuistik

Trichodysplasia spinulosa: Die Säure hat geholfen

Lesetipps
Ein Arzt als Comicfigur zeigt mit der rechten Hand den Weg hinaus.

© JPbodyparts / stock.adobe.com

Welchen Spielraum es gibt

Patienten rechtssicher ablehnen: So geht’s

Ein älterer Mann mit Sauerstoffschlauch.

© Christian Bunge / stock.adobe.com

Geriatrische Syndrome

COPD bei älteren Patienten – darauf sollten Sie achten