Op halbiert die Schlaganfallrate

LONDON (ob). Eine frühe Thrombendarteriektomie (TEA) halbiert bei asymptomatischen Patienten mit hochgradigen Karotisstenosen das Schlaganfallrisiko in fünf Jahren. Positiv ist die Nutzen/Risiko-Bilanz dieser Therapie allerdings nur bei niedriger Rate perioperativer Komplikationen.

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Anders als bei symptomatischen Karotisstenosen ist der Nutzen der Karotis-TEA bei asymptomatischer Gefäßverengung noch nicht klar. In der ACAS-Studie wurde bei 1659 asymptomatischen Patienten die Rate ipsilateraler Schlaganfälle in fünf Jahren absolut um 5,9 Prozentpunkte gesenkt. Das heißt: 17 Operationen waren nötig, um einen Schlaganfall zu verhindern. Fragen wie die, ob die TEA bei Frauen erfolgreich ist oder auch die zur Invalidität führenden Schlaganfälle günstig beeinflußt, konnten nicht geklärt werden.

Mit 3120 Teilnehmern ist die jetzt veröffentlichte ACST-Studie die bisher größte Studie zum Nutzen der Karotis-TEA bei asymptomatischen hochgradigen (> 70 Prozent) Karotisstenosen (Lancet 363, 2004, 1491).

In der Behandlungsgruppe mit frühzeitiger Karotis-TEA war nach fünf Jahren die Schlaganfall-Inzidenz (inklusive perioperativer Ereignisse) nur etwa halb so hoch wie in der Kontrollgruppe (6,4 versus 11,8 Prozent. Die Reduktion um 5,4 Prozentpunkte bedeutet: 18 Operationen waren nötig, um einen Schlaganfall in fünf Jahren zu verhindern. Dieser Nutzen sei aber in der Praxis nur zu erwarten, wenn die perioperative Rate für Tod und Schlaganfall niedrig (in der Studie: 3,1 Prozent) ist, so die ACST-Autoren.

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