Gute Noten für Eprosartan nach Hirninfarkt

HANNOVER (mar). Patienten mit Bluthochdruck und Schlaganfall in der Anamnese, die mit dem AT1-Antagonisten Eprosartan behandelt werden, haben ein geringeres Risiko für weitere zerebrovaskuläre sowie für erstmalige kardiale Ereignisse als Patienten, die den Kalziumantagonisten Nitrendipin erhalten - trotz ähnlicher Blutdrucksenkung. Dies hat die MOSES-Studie ergeben, die Studienleiter Professor Joachim Schrader bei der Jahrestagung der Hochdruckliga in Hannover vorgestellt hat.

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MOSES (Morbidität und Mortalität nach Schlaganfall - Eprosartan vs. Nitrendipin in der Sekundärprävention) ist die erste Studie, in der zwei Antihypertensiva in der Sekundärprophylaxe von zerebrovaskulären Ereignissen (Schlaganfall, TIA, PRIND) gegeneinander geprüft worden sind. Geklärt werden sollte, ob Eprosartan (Teveten® Mono) bei hypertensiven Schlaganfallpatienten bei gleicher Blutdrucksenkung die zerebro- und kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität stärker senkt als Nitrendipin, so Schrader bei einer Veranstaltung von Solvay.

In MOSES erhielten die Patienten täglich 600 mg Eprosartan (681 Patienten) oder 10 bis 20 mg Nitrendipin (671 Patienten). Therapieziel war ein Blutdruck von unter 140 / 90 mmHg innerhalb von drei Monaten. Gegebenfalls war dazu eine Kombinationstherapie erforderlich. Als primärer Endpunkt war die Gesamtmortalität und die Zahl der zerebro- und kardiovaskulären Ereignisse definiert. Die durchschnittliche Beobachtungszeit betrug 2,5 Jahre.

Den Zielblutdruck erreichten mehr als 70 Prozent der Patienten in beiden Gruppen innerhalb von drei Monaten, dabei war bei je einem Drittel eine Monotherapie oder die Kombination von zwei Antihypertensiva (meist mit Diuretikum oder Betablocker) ausreichend.

Trotz gleich guter Blutdrucksenkung kam es beim primären Endpunkt in der Nitrendipin-Gruppe zu signifikant mehr Ereignissen (255) als in der Eprosartan-Gruppe (206) - ein relativer Unterschied von 21 Prozent (16,7 versus 13,3 Prozent) zugunsten von Eprosartan. Bereits nach einem Jahr seien die Unterschiede deutlich geworden, so Schrader.

Das relative Risiko für weitere zerebrovaskuläre Ereignisse konnte im Vergleich zu Nitrendipin (134 Ereignisse) mit Eprosartan (102 Ereignisse) um 25 Prozent gesenkt werden. Auch bei den kardiovaskulären Primärereignissen schnitt Eprosartan deutlich besser ab: Das relative Risiko verringerte sich um 30 Prozent im Vergleich zu Nitrendipin.

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