Schlaganfall: Weniger Tote mit Atemmaske

NEU-ISENBURG (ikr). Erhalten Schlafapnoe-Patienten mit kurz zurückliegendem Schlaganfall eine Maskenbeatmung, lässt sich die Sterberate neuen Studiendaten zufolge deutlich senken.

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Aus einigen Studien ist bereits bekannt, dass bei Patienten mit Schlaganfall plus obstruktiver Schlafapnoe Sterberate und Rezidivrisiko erhöht sind. Spanische Forscher haben daher 96 Schlafapnoe-Patienten, bei denen ein Schlaganfall mindestens zwei Monate zurücklag, eine CPAP-Behandlung angeboten (Am J Respir Crit Care Med 180, 2009, 36).

Die Patienten hatten eine mittelschwere bis schwere Schlafapnoe, das heißt einen Apnoe-Hypopnoe-Index (AHI) von mindestens 20 pro Stunde. 28 Patienten blieben langfristig bei der Stange; sie trugen die Atemmaske mindestens vier Stunden pro Nacht in mehr als 70 Prozent der Nächte. Die übrigen 68 Patienten sowie Patienten mit einem AHI unter 20  pro Stunde dienten als Vergleichsgruppen. Die Nachbeobachtung dauerte bis zu fünf Jahre.

Bei Patienten mit einem AHI von 20 pro Stunde und mehr, die die CPAP-Therapie nicht tolerierten, war die Sterberate fast dreifach höher als bei Patienten mit einem AHI unter 20  pro Stunde. Bei den CPAP-Patienten war die Sterberate 1,6-fach erhöht. Die anderen Gruppen unterschieden sich nicht in der Mortalität.

Für Professor Kurt Rasche aus Wuppertal ist die praktische Konsequenz aus der spanischen Studie, dass "jeder Schlaganfallpatient schlafmedizinisch untersucht werden sollte, um schlafbezogene Atmungsstörungen frühzeitig erkennen und behandeln zu können". Dies werde dann die Prognose der Patienten voraussichtlich verbessern können (Pneumo-News 6, 2009, 18), so Rasche.

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