Auf einen großen Infarkt folgt nicht selten ein Infekt

Veröffentlicht:

BAD HOMBURG (ner). Auf einen großen Hirninfarkt folgt nicht selten auch eine Infektion. So treten dreieinhalb Mal mehr Pneumonien nach einer großen Läsion auf als nach einer kleinen.

Darauf hat ein Team um Dr. Jens Minnerup aus Münster hingewiesen. Die Ärzte hatten Daten von knapp 600 Patienten mit ischämischem Schlaganfall oder intrazerebraler Blutung ausgewertet. 12 Prozent der Patienten bekamen kurz nach dem Infarkt eine Pneumonie, 11 Prozent eine Harnwegsinfektion und weitere 17 Prozent andere Infektionen.

Dabei erwies sich die Läsionsgröße als unabhängiger Risikofaktor für Infekte, so Minnerup beim ANIM-Kongress in Bad Homburg. Es ergab sich jedoch kein Zusammenhang zwischen einer bestimmten Hirnregion und Infektionen.

Infektionen nach Apoplexie beeinflussen maßgeblich die Prognose der Patienten. Als Ursachen werden Schluck- und Vigilanzstörungen sowie Maßnahmen wie die mechanische Beatmung angenommen. Außerdem vermutet man immunsuppressive Effekte der zerebralen Schädigung.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen