Schlaganfall-Kampagne setzt auf Bewegung

Über eine Viertel Million Menschen erleidet Jahr für Jahr einen Schlaganfall. Mangelnde körperliche Bewegung ist einer der Risikofaktoren , über die eine neue Kampagne aufklären möchte.

Von Ludger Riem Veröffentlicht:

LEVERKUSEN. Unter dem Motto "Rote Karte dem Schlaganfall" möchte eine von Bayer HealthCare initiierte bundesweite Aufklärungskampagne in den kommenden Monaten einen Beitrag zur Schlaganfall prävention leisten.

Schirmherr der Kampagne ist Michael Ballack, der ehemalige Kapitän der deutschen Fußballnationalmannschaft.

Die Wahl eines Sportlers als prominentes Zugpferd der von der Deutschen Sporthochschule Köln und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe unterstützten Aktion kommt nicht von ungefähr: Bewegungsmangel gilt nach Worten von Professor Hans Georg Predel, Leiter des Instituts für Kreislaufforschung und Sportmedizin an der Kölner Sporthochschule, als einer der maßgeblichen Risikofaktoren für die "Lebenskatastrophe Schlaganfall". In Deutschland sind Jahr für Jahr etwa 250.000 Menschen betroffen - Tendenz steigend.

Dem "kinetischen Tiefpunkt" - nur jeder fünfte Bundesbürger treibt ausreichend Sport - soll unter anderem ein von Predel und Mitarbeitern erarbeitetes Bewegungsprogramm mit dem fußballerisch in die Jahre gekommenen Vorzeigesportler Ballack entgegensteuern.

Grundsätzlich ist Sport das "einzig gesicherte Anti-Aging-Programm auf Evidenzlevel A", betonte Predel bei einer Veranstaltung von Bayer HealthCare in Leverkusen.

Vorhofflimmern ist ein Risikofaktor

Mangelnde körperliche Bewegung ist freilich nur einer von mehreren Risikofaktoren für den Schlaganfall, dem in etwa 80 Prozent der Fälle ein ischämisches Geschehen zu Grunde liegt. Zu diesen zählt neben arterieller Hypertonie, Diabetes mellitus, Hyperlipidämie und Rauchen nicht zuletzt das Vorhofflimmern.

Etwa jeder fünfte embolisch bedingte Schlaganfall ist mit einem Vorhofflimmern assoziiert, berichtete der in Köln niedergelassene Kardiologe und Sportmediziner Dr. Thomas Schramm. Im Falle eines Vorhof flimmerns sei von einem fünffach erhöhten Schlaganfallrisiko auszu gehen.

Diesem Risiko lässt sich allein durch körperliche Bewegung nicht adäquat begegnen. Vielmehr gilt es, die durch die Rhythmusstörung begünstigte Entstehung von thromboembolischen Gerinnseln durch geeignete Maßnahmen möglichst im Ansatz zu vermeiden.

Mit oralen Antikoagulanzien wie dem direkten Faktor Xa-Hemmer Rivaroxaban gelingt dies nach Einschätzung Schramms heute ungleich einfacher als mit herkömmlichen Vitamin K-Antagonisten.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Ergebnisse der Studien ASSET-IT und MOST

Was nützt die Lyse-Augmentation bei Schlaganfall?

Das könnte Sie auch interessieren
PAP senkt Mortalität signifikant

© ResMed

Lancet: Neue Meta-Analyse

PAP senkt Mortalität signifikant

Anzeige | ResMed Germany Inc.
Wie UKPS den Weg zurück in die Therapie öffnet

© ResMed

PAP scheitert oft

Wie UKPS den Weg zurück in die Therapie öffnet

Anzeige | ResMed Germany Inc.
Schlafstörungen als Warnsignal

© shapecharge | iStock

Früherkennung Demenz

Schlafstörungen als Warnsignal

Anzeige | ResMed Germany Inc.
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
7-Jahres-Daten belegen günstiges Nutzen-Risiko-Profil von Ofatumumab

© Vink Fan / stock.adobe.com

Aktive schubförmige Multiple Sklerose

7-Jahres-Daten belegen günstiges Nutzen-Risiko-Profil von Ofatumumab

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Portraits: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Die Schilddrüse tickt in jedem Lebensalter anders

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neuer Verschlüsselungsalgorithmus in der TI

gematik verlängert Frist für Austausch der E-Arztausweise

Lesetipps
Mit einer eher seltenen Diagnose wurde ein Mann in die Notaufnahme eingeliefert. Die Ursache der Hypoglykämie kam erst durch einen Ultraschall ans Licht.

© Sameer / stock.adobe.com

Kasuistik

Hypoglykämie mit ungewöhnlicher Ursache

Die Glaskuppel zur Notfallreform: Zustimmung und Zweifel

© undrey / stock.adobe.com

Kolumne aus Berlin

Die Glaskuppel zur Notfallreform: Zustimmung und Zweifel