Hausärzte haben Thrombose-Risiken im Griff

WIESBADEN (awa). Hausärzte schätzen Thrombose-Risiken bei bettlägerigen internistischen Patienten gut ein. Sie lassen den ambulant betreuten Risikopatienten denselben Versorgungsstandard zukommen wie ihn Patienten in der Klinik haben.

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215 Allgemeinärzte und Internisten nahmen in Deutschland an der prospektiven Querschnittsuntersuchung AT Home teil, wie Professor Sylvia Haas aus München beim Internisten-Kongreß in Wiesbaden berichtet hat (Der Titel der Studie: Evaluation of Ambulatory Thromboembolic Risk in Medical Patients immobilized at Home).

Die 1210 Patienten der Studie waren aus verschiedenen Gründen bettlägerig: am häufigsten wegen schwerer Atemwegsinfekte (73 Prozent), gefolgt von Herzinsuffizienz NYHA III/IV (23 Prozent), dekompensierter COPD (14 Prozent) oder ischämischem Schlaganfall (13 Prozent), sagte Haas bei einer Veranstaltung des Unternehmens Sanofi-Aventis.

Bei 87 Prozent der Patienten stellten die Hausärzte Basis-Risiken fest, die das Thromboserisiko weiter erhöhen, wie Beinvenenthrombose (46 Prozent) und Lungenembolie (11 Prozent) in der eigenen Anamnese sowie Thromboembolien in der Familienanamnese (20 Prozent) und Varikosis (55 Prozent).

Die Ärzte schätzten das Thrombose-Risiko auf einer Skala zwischen 1 und 10 im Mittel bei 6,5 und damit bei drei Viertel der Patienten mit Werten ab 6 als hoch ein. 80 Prozent der Patienten erhielten eine medikamentöse Thromboseprophylaxe mit niedermolekularem Heparin (NMH) über 10 Tage, davon 69 Prozent mit Enoxaparin (Clexane®). Bei internistischen Patienten müßten NMH hochdosiert werden, sagte Haas: Enoxaparin etwa bei hohem Risiko täglich 40 mg.

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