Register-Studie soll Licht in Thrombose-Versorgung bringen

BERLIN (gvg). Im Oktober startet in 400 angiologischen Praxen eine neue Registerstudie. Sie soll klären, wie Patienten mit akuter Beinvenenthrombose und/oder Lungenembolie in Deutschland versorgt werden.

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Das Projekt unter dem Namen TULIPA (Thrombose mit und ohne Lungenembolie bei Patienten im ambulanten Bereich) sei die bisher größte Studie zur Versorgungsforschung bei Thrombosepatienten in Deutschland. Darauf hat Professor Sebastian Schellong von der Universität Dresden auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Angiologie in Berlin hingewiesen.

Ziel sei es, zum Beispiel herauszufinden, wie Thrombosen diagnostiziert werden und ob eher ambulant oder eher stationär behandelt wird. Natürlich interessieren auch Art und Dauer der initialen Heparintherapie, der Umstieg auf Vitamin-K-Antagonisten und die von den Kollegen gewählte Dauer der oralen Antikoagulation.

Um diese Daten zu erheben, füllen teilnehmende Kollegen bei allen Patienten einen Fragebogen aus, die - von Ärzten in der Primärversorgung - in einem etwa sechs Wochen langen Untersuchungszeitraum mit dem Verdacht auf eine akute Thrombose oder Embolie überwiesen werden.

Bestätigt sich der Verdacht, erfolgt nach drei Monaten eine erneute Untersuchung und darüber hinaus nach einem Jahr eine Telefonbefragung. Die anderen Patienten werden nur telefonisch nachverfolgt.

"Eine Besonderheit ist, daß wir auch Risikofaktoren erfassen, die vor Beginn der Untersuchung mit einem standardisierten Formular abgefragt werden", so Schellong auf der Tagung in Berlin. Davon erhofft er sich Rückschlüsse über die tatsächliche, praktische Bedeutung von häufig genannten Auslösern, zum Beispiel Flugreisen.

Das Studienprojekt TULIPA findet unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für Angiologie (DGA), der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie (DGP) sowie der Deutschen Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung (GTH) statt.

Es handelt sich um ein Projekt des Unternehmens GlaxoSmithKline, das vor kurzem den Vertrieb des niedermolekularen Heparins Nadroparin (Fraxiparin®) und des Pentasaccharids Fondaparinux (Arixtra®) übernommen hat (wir berichteten).

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