Jeder fünfte idiopathische Thrombus ist Krebsvorbote

BERLIN (dk). Hinter einer idiopathischen Thrombose steckt nicht selten ein Malignom, weiß Professor Hanno Riess, Leiter der Internistischen Onkologie an der Charité in Berlin.

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Bei immerhin 15 bis 22 Prozent liegt die Ursache in einer Krebserkrankung. Das Thromboserisiko ist bei Krebspatienten etwa siebenmal so hoch wie bei Patienten ohne Tumor (InFo Onkologie 2012;4:51-52).

Doch wie viel Krebsdiagnostik ist bei einer ersten idiopathischen Thrombose sinnvoll? Riess empfiehlt, die alters- und geschlechtsspezifischen Krebsvorsorgemaßnahmen zu aktualisieren.

So sollte zum Beispiel über 50-Jährigen eine Koloskopie nahegelegt werden. Aber am wichtigsten sei, so Riess, dass der diagnostizierende Kollege für einen Tumor als mögliche Ursache sensibilisiert ist.

War eine Krebserkrankung Auslöser der Thrombose, hat das Konsequenzen für die medikamentöse Antikoagulation. Die Therapie sollte mindestens über sechs Monate erfolgen.

Die Leitlinien empfehlen sogar lebenslang oder zumindest so lange zu behandeln, wie eine aktive Krebserkrankung besteht. Als Antikoagulanzien sollten NMH bevorzugt werden.

Sie haben sich in Studien bei Krebspatienten als wirkungsvoller erwiesen als Phenprocoumon und verursachen zudem deutlich weniger Blutungskomplikationen.

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