Schluss mit dem Fluss

Säure stoppt Nasenbluten

Nasenbluten ist lästig, aber selten bedrohlich. Wie es sich ganz simpel stoppen lässt, haben jetzt iranische Notfallmediziner gezeigt.

Dr. Robert BublakVon Dr. Robert Bublak Veröffentlicht:
Jeder ist froh, wenn das Nasenbluten gestoppt ist.

Jeder ist froh, wenn das Nasenbluten gestoppt ist.

© Jan Andersen / fotolia.com

TEHERAN. Wie sich Nasenbluten am besten stoppen lässt, haben Forscher der Universität Teheran untersucht.

Sie teilten 216 Patienten mit notfallmäßig zu versorgendem idiopathischem anteriorem Nasenbluten in zwei Gruppen ein (Am J Emerg Med 2013, online 1. August).

Probanden der Gruppe 1 erhielten eine übliche anteriore Nasentamponade - ein bewährtes, allerdings etwas umständliches Verfahren, heftige Epistaxis zu stoppen.

Bei Patienten der Gruppe 2 führten die Wissenschaftler einen 15 cm langen Baumwollbausch in die blutende Nase ein, der mit Tranexamsäure-Injektionslösung (500 mg in 5 ml Lösung) getränkt war.

Eindeutig effektiver

Die Anwendung von Tranexamsäure, einer die Fibrinolyse hemmenden Verbindung namens Trans-4-(Aminomethyl-)Cyclohexan-1-Carbonsäure, erwies sich dabei im Vergleich mit dem Tamponieren als eindeutig effektiver.

Nach zehnminütiger Behandlung stand die Blutung in der Tranexamgruppe bei 71 Prozent der Patienten - verglichen mit 31 Prozent im Zuge der anterioren Tamponade.

95 Prozent der Tranexampatienten konnten innerhalb von zwei Stunden entlassen werden; mit anteriorer Tamponade waren es nur 6,4 Prozent.

Erneute Blutungen binnen 24 Stunden traten nach Anwendung von Tranexamsäure in 4,7 Prozent und nach Tamponade in 11 Prozent der Fälle auf.

Patienten der Tranexamgruppe zufriedener

Was Wunder, dass die Patienten der Tranexamgruppe mit ihrer Behandlung wesentlich zufriedener waren als jene, denen man die Nase längerzeitig ausgestopft hatte: Auf einer Skala mit bestenfalls 10 erreichbaren Punkten bekam die Tranexamsäure-Methode 8,5 gegenüber 4,4 Punkten fürs Tamponieren.

"Als Ersttherapie der idiopathischen anterioren Epistaxis hat sich die topische Applikation von Tranexamsäure-Injektionslösung der anterioren Nasentamponade als überlegen erwiesen", lautet das Resümee der iranischen Ärzte.

Das Verfahren sei einfach zu handhaben und könne auch von ärztlichen Anfängern oder Hilfspersonal eingesetzt werden.

Mehr zum Thema

Kleine randomisierte Studie

Leichte OSA, kleine Tonsillen: Mandelentfernung kann warten

Das könnte Sie auch interessieren
Praxisfall im Podcast: Atemwegsinfekt

© Bionorica SE

Phytoneering-Akademie

Praxisfall im Podcast: Atemwegsinfekt

Anzeige | Bionorica SE
Antibiotika – Fluch und Segen

© Bionorica SE

Podcast

Antibiotika – Fluch und Segen

Anzeige | Bionorica SE
Brauchen wir noch Antibiotika?

© deepblue4you | iStock

Content Hub

Brauchen wir noch Antibiotika?

Anzeige | Bionorica SE
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Chronisch kranke Kinder

Mangelernährung frühzeitig erkennen und konsequent angehen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Danone Deutschland GmbH, Frankfurt/Main
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Rett-Syndrom: früh diagnostizieren, Betroffene bestmöglich fördern und Familien entlasten

© Olia / Generated with AI / stock.adobe.com

Neurologische Entwicklungsstörung

Rett-Syndrom: früh diagnostizieren, Betroffene bestmöglich fördern und Familien entlasten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Acadia Pharmaceuticals (Germany) GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!