Endokrinologen

Versorgungsmängel bei Akromegalie

In Deutschland erhalten viele Patienten mit Akromegalie keine ausreichende Behandlung. Sie können aber von Krankheitsregistern profitieren.

Veröffentlicht:

DÜSSELDORF. Ein Überschuss an Wachstumshormon verändert bei Akromegalie nicht nur das Aussehen, sondern schädigt auch innere Organe und kann zu Diabetes und Herzerkrankungen führen, erinnert die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) in einer Mitteilung.

Das Akromegalie-Patientenregister wurde 2003 gegründet. "Damit wollen wir die Früherkennung fördern und den Patienten bessere Heilungschancen eröffnen", erklärt der Sprecher des Registers, Professor Dr. Christof Schöfl vom Universitätsklinikum Erlangen.

Bislang haben 56 Krankenhäuser und Schwerpunktpraxen 1920 Patienten angemeldet. "Das sind etwa 30 bis 40 Prozent aller Patienten", schätzt Schöfl, der nun zusammen mit Kollegen eine Auswertung der ersten 1344 Patienten veröffentlicht hat (Euro J of Endocrinol. 2013; 168: 39-47).

Aus ihr geht hervor, dass 89 Prozent der Patienten an der Hirnanhangdrüse operiert wurden. Schöfl: "Etwa 39 Prozent der Patienten hat die Operation geheilt."

Dank verschiedener Therapien hat die Mehrzahl der Patienten aus dem Akromegalie-Register normale Hormonwerte, berichtet Schöfl. Bei etwa 20 Prozent der Betroffenen werde das Therapieziel jedoch nicht erreicht.

Schätzungsweise 25 Prozent aller Betroffenen befindet sich nicht oder in nicht-spezialisierter Behandlung, warnt der Experte. "Akromegalie-Patienten haben ein erhöhtes Sterberisiko. Ohne Behandlung ist ihre Lebenserwartung oft vermindert." (eb)

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