Hochnormale Funktion der Schilddrüse birgt Risiken

ROTTERDAM (ars). Selbst wenn die Schilddrüsenwerte noch im Normbereich liegen, gilt: Je ausgeprägter die Schilddrüsenfunktion ist, desto höher ist auch das Risiko für Vorhofflimmern.

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Diese Form der Arrhythmie ist mit den TSH-Spiegeln verknüpft, hat sich in der Rotterdam-Studie herausgestellt: 39 Teilnehmer in der untersten Quartile (0,4 bis 1,04  mU/l) hatten ein solches Ereignis, dagegen nur 20 in der obersten (2,17 bis 3,98  mU/l).

Zu den Konzentrationen an freiem Thyroxin T4 ergab sich der umgekehrte Zusammenhang: Bei Patienten in der obersten Quartile (18 bis 25  pmol/l) war das Risiko um 60 Prozent höher als bei jenen in der untersten (11 bis 14 pmol/l). Allerdings war dieser Unterschied statistisch nicht signifikant. Ermittelt haben das Dr. Jan Heeringa und seine Kollegen, indem sie prospektiv über acht Jahre Ereignisse von Vorhoffflimmern aufzeichneten. Die TSH-Werte der knapp 1500 Teilnehmer lagen im Normbereich von 0,4 bis 5  mU/l. Bei einem Großteil der Probanden bestimmten sie auch den Zusammenhang zwischen freiem Thyroxin und Vorhofflimmern (Arch Intern Med 169, 2008, 2219).

Die Endokrinologin Professor Petra-Maria Schumm-Draeger aus München rät, bei einem Serum-TSH im unteren Normbereich (0,4 bis 1 m U/l) die Schilddrüsendiagnostik zu erweitern. Das gelte besonders für Patienten über 50 oder mit Begleiterkrankungen wie Diabetes, Hypertonie oder Adipositas.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: TSH leicht erhöht? Trotzdem abklären!

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