Auch Männer haben oft Blasenprobleme

BERLIN (gvg). Nykturie, Harnträufeln, Inkontinenz: Wenn alternde Männer über diese Probleme klagen, denken Ärzte meist an die Prostata. Dabei kann auch eine überaktive Blase die Ursache sein. Dann kommt eine anticholinerge Therapie infrage.

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"Eine überaktive Blase gibt es bei Männern genauso häufig wie bei Frauen", sagte Dr. Richard Berges von der PAN Klinik am Neumarkt in Köln. Ungefähr zwanzig Prozent beträgt die Prävalenz bei Männern jenseits des 40. Lebensjahrs.

Eine anticholinerge Therapie sei Männern bisher meist vorenthalten worden aus Sorge vor Harnverhalt und Restharnbildung bei einer BPH, sagte Berges auf dem Deutschen Urologen-Kongress in Berlin. Diese übertriebene Vorsicht sei heute aber nicht mehr zeitgemäß. Wenn es keine Hinweise für obstruktive Probleme gebe, aber auch wenn nach einem Prostata-Eingriff weiterhin Symptome am unteren Harntrakt bestehen, sei von einer überaktiven Blase auszugehen und die Männer sollten genauso behandelt werden wie Frauen.

Günstige Daten gebe es für das moderne Anticholinergikum Tolterodin retard (Detrusitol® retard), das weniger mit der Gedächtnisfunktion interferiere als andere anticholinerg wirksame Medikamente. Vor allem in der Kombination mit einem Alfa-Blocker könnten gute Therapie-Ergebnisse erzielt werden, so Berges auf einer von Pfizer unterstützten Veranstaltung.

So habe die TIMES*-Studie gezeigt, dass eine Tolterodin-haltige Kombinationstherapie innerhalb von zwölf Wochen bei acht von zehn Patienten die Symptome reduziere. Das ist etwa ein Drittel mehr als mit Placebo. "In dieser Studie gab es keine Probleme mit Harnverhalt und Restharnbildung", sagte Berges.

*TIMES: Tolterodine and Tamsulosin in men with LUTS inclusing OAB: Evaluation of Efficacy and Safety

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