Anhaltender Erfolg mit Efavirenz-Kombination

GLASGOW (awa). Der nicht nukleosidische Reverse-Transkriptase-Hemmer (NNRTI) Efavirenz bewährt sich nach wie vor als initiale HIV-Therapie. Kombiniert mit zwei nukleosidischen Reverse Transkriptase-Hemmern (NRTI) unterdrückt Efavirenz die HI-Viren auch noch nach 168 Wochen signifikant besser als der Protease-Hemmer Indinavir.

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Einmal täglich Efavirenz (Sustiva®) gelte schon lange in Therapierichtlinien als Standard für die initiale HIV-Therapie, betonte Professor Alain Lafeuillade aus Toulon in Frankreich beim internationalen HIV-Kongreß in Glasgow.

So empfehlen die britischen Richtlinien (British HIV Association Guidelines) eine NNRTI-haltige Kombination für die Erstbehandlung HIV-Infizierter, um Protease-Hemmer (PI) für die folgenden Therapien zu sparen. Die US-Richtlinien (Department of Health and Human Services DHHS) empfehlen bei bisher nicht behandelten Patienten außer einer PI-haltigen Therapie bevorzugt Efavirenz plus zwei NRTIs.

Daß eine Kombi-Therapie mit einmal täglich Efavirenz dauerhaft einer Kombination mit Indinavir überlegen ist, habe eine offene, randomisierte Langzeitstudie ergeben, berichtete Lafeuillade auf einem Symposium des Unternehmens Bristol-Myers Squibb.

422 zuvor nicht behandelte Patienten erhielten in der Studie einmal täglich Efavirenz und 415 Patienten zweimal täglich Indinavir jeweils kombiniert mit Azidothymidin und Lamivudin. Nach 168 Wochen hatten mit Efavirenz noch 43 Prozent aller randomisierten Patienten eine Virusmenge unter der Nachweisgrenze von 50 HIV-RNA Kopien pro Milliliter Blut, mit Indinavir waren es nur 23 Prozent.

Die Zeit bis zum virologischen Versagen ist in dieser Studie Lafeuillade zufolge auch nach fünf Jahren Behandlung mit Efavirenz signifikant länger als mit Indinavir.

Die Kombination Azidothymidin (Zidovudin), Lamivudin plus Efavirenz wird unter anderem auch von der "3 by 5"-Initiative der WHO weltweit zur Initialtherapie empfohlen.

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