Antibiotikum stärkt Abwehr HIV-Infizierter

ENTEBBE (ple). Durch eine Prophylaxe mit Cotrimoxazol ist es möglich, bei HIV-Infizierten sowohl Morbidität als auch die Sterblichkeit deutlich zu verringern. Dies geht aus einer Studie mit mehr als 2000 Menschen in Uganda hervor.

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In der Studie wurden mehr als 500 HIV-Infizierte nach einer Beobachtung über fünf Monate ohne antibakterielle Therapie täglich mit Cotrimoxazol (Trimethoprim-Sulfamethoxazol) behandelt. Innerhalb von eineinhalb Jahren wurden die HIV-Infizierten sowie mehr als 1500 HIV-negative Menschen des jeweils selben Haushalts auf Malaria und Durchfall hin untersucht. Zudem wurde registriert, wieviele von ihnen stationär behandelt werden mußten oder starben (Lancet 364, 2004, 1428).

Wie die Gruppe um Dr. Jonathan Mermin vom Virusforschungsinstitut in Entebbe in Uganda berichtet, lag die Sterblichkeit mit Cotrimoxazol im Vergleich zum Zeitraum ohne Cotrimoxazol-Therapie um 46 Prozent niedriger. Signifikant war dieser Zusammenhang bei HIV-Infizierten mit weniger als 200 CD4-positiven Zellen pro Mikroliter Blut.

Auch die Zahl der Patienten mit Malaria wurde durch die Therapie drastisch gesenkt, und zwar um 72 Prozent. Bei Durchfällen gelang eine Verringerung der Erkrankungsfälle um 35 Prozent. Aufgrund dieser Ergebnisse wurde in Uganda ein Prophylaxe-Programm mit mehr als 15 000 Menschen mit Cotrimoxazol begonnen. Auch Vitamin-Präparate trugen in einer tanzanischen Studie dazu bei, das Fortschreiten der HIV-Krankheit zu verlangsamen.

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