In Liposomen verpacktes Mittel umgeht Resistenz

LOS ANGELES (eb). HIV-Infizierte, die eine hochaktive antiretrovirale Behandlung bekommen und zudem ein Aids-assoziiertes Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) haben, profitieren offenbar von einer Chemotherapie, die in Liposomen verpacktes Doxorubicin (Myocet®) statt des unveränderten Anthrazyklins enthält.

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Hinweise auf den Nutzen dieser Behandlung gibt es aufgrund der Ergebnisse einer kleinen US-amerikanischen Studie mit 24 Patienten. Die meisten Patienten - nämlich fast 80 Prozent - hatten ein diffuses großzelliges Lymphom (J Clin Oncol 22, 2004, 2662).

Bei 75 Prozent der Behandelten konnte eine komplette Remission erreicht werden, bei 13 Prozent eine partielle Remission. Die komplette Remission hielt im Mittel 15 Monate an, bei manchen Patienten 43 Monate, bei anderen nur knapp zwei Monate. Außer dem in Liposomen verpackten Doxorubicin enthielt die Chemotherapie Cyclophosphamid, Vincristin und Prednison.

Der Effekt der Therapie war unabhängig davon, ob die Krebszellen das Multidrug-Resistenz-Gen (MDR-1) hatten. Dieses Gen enthält den Bauplan für ein Glykoprotein, das den Wirkstoff aus der Zelle schleust. Offenbar lasse sich mit liposomalem Doxorubicin dieser Resistenzmechanismus umgehen, so die US-Onkologen. Es gibt Hinweise, daß Patienten mit Aids und NHL Zellen verstärkt MDR-1 synthetisieren.

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