Auszeichnungen für Aids-Forschung
WIEN (ple). Während des Aids-Kongresses in Wien wurden mehrere Preise für herausragende Leistungen verliehen.
Mit dem Aids-Forschungspreis 2005 ist eine Bonner Arbeitsgruppe ausgezeichnet worden. Die Wissenschaftler um Dr. Nazifa Qurishi und die Professoren Dr. Jürgen Rockstroh und Dr. Ulrich Spengler vom Uni-Klinikum Bonn wurden für ihre Forschung zum Langzeit-Überleben von Patienten mit einer HIV/HCV-Koinfektion geehrt.
Die Gruppe konnte belegen, daß eine hochaktive antiretrovirale Therapie (HAART) sowohl die Gesamtmortalität als auch die Leber-assoziierte Mortalität bei dieser Doppelinfektion senkt. Der vom Unternehmen GlaxoSmithKline gestiftete Aids-Forschungspreis ist mit 10 000 Euro dotiert und wird von der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie verliehen.
Den Deutschen Aids-Preis erhielt in diesem Jahr Dr. Jacob Nattermann von der Universität Bonn. Der Forscher konnte nachweisen, daß HIV-1 die Synthese von HLA-E-Rezeptoren verstärkt und dadurch die Funktion natürlicher Killerzellen schwächt. Der vom Unternehmen Essex gestiftete Preis der Deutschen Aids-Gesellschaft ist mit 15 000 Euro dotiert.
Der Aids-Forschungspreis der Hector-Stiftung wurde beim Aids-Kongreß an Dr. Gabriele Niedermann vom Max-Planck-Institut für Immunbiologie in Freiburg verliehen. Die Wissenschaftlerin hat entdeckt, daß der Protease-Hemmer Ritonavir nicht nur HIV-1 hemmt, sondern auch antitumorale Eigenschaften besitzt. Der Preis der Mannheimer Stiftung ist mit 20 000 Euro dotiert.