Plädoyer für Test auf Aids-Erreger

FRANKFURT / MAIN (ple). Um die HIV-Prävention in Deutschland zu verbessern, appelliert die Aids-Spezialistin Dr. Brigitte Schmied aus Wien an die Eigen- und Fremdverantwortlichkeit der Menschen.

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"Eine Vogel-Strauß-Politik ist in solchen Fällen nicht das Richtige", sagte Schmied zur "Ärzte Zeitung". Die Präsidentin der Österreichischen Aids-Gesellschaft ist Vize-Präsidentin des 3. Deutsch-Österreichischen Aids-Kongresses, der derzeit unter dem Motto "anders denken" in Frankfurt am Main stattfindet.

Ihrer Ansicht nach sollte es zum Beispiel Menschen erleichtert werden, sich auf HIV testen zu lassen. "Denn erst wenn man weiß, dass man HIV-positiv ist, hat man die Möglichkeit, sich und den Sexualpartner zu schützen", so Schmied.

"Eigentlich sollte jeder sexuell aktive Mensch seinen HIV-Serostatus kennen", sagte die Pneumologin. Doch viele Menschen hätten eine Scheu davor, einen solchen Test auf Antikörper gegen den Aids-Erreger zu machen.

Zudem bestehe oft ein Missverständnis: Viele glaubten, bei Routine-Labor-Untersuchungen werde automatisch ein HIV-Test gemacht. Für einen solchen Test ist jedoch das Einverständnis des Patienten erforderlich. Verbunden damit ist eine umfangreiche Beratung über die Konsequenzen eines positiven Tests, der noch bestätigt werden muss.

Infos zum Kongress finden Sie im Internet unter der Adresse www.doeak2007.com

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Manche HIV-Infizierten leben über viele Jahre mit dem Aids-Erreger, ohne es zu wissen

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