HIV-Therapie in Praxen ist so gut wie in Studien

FRANKFURT / MAIN (awa). Das Kompetenznetz HIV/ Aids verfügt über Daten zu etwa 15 000 HIV-Infizierten. Das sind knapp ein Drittel aller HIV-Patienten in Deutschland. Die Behandlung dieser Patienten, die aus Schwerpunktpraxen und Kliniken kommen, ist ähnlich gut wie in Studien.

Veröffentlicht:

Ergeben hat das eine aktuelle Auswertung. Bei 70 Prozent der behandelten HIV-Infizierten in der Kohorte lassen sich keine Viren mehr nachweisen. Für Dr. Stefan Esser belegt das die Behandlungsqualität an den 44 HIV-Schwerpunktpraxen und -kliniken. Aus deren HIV-Patienten besteht die Kohorte des Kompetenznetzes, wie Esser auf dem 3. Deutsch-Österreichischen Aids-Kongress in Frankfurt am Main berichtet hat.

Die meisten werden in großen HIV-Zentren behandelt. So stammt die Hälfte der im Kompetenznetz gemeldeten Patienten aus den zwölf größten Zentren. Sie sind durchschnittlich 44 Jahre alt. Die HIV-Infektion wurde im Mittel vor knapp acht Jahren festgestellt. Die behandelten Patienten - das sind mehr als zwei Drittel - erhalten seit fast vier Jahren eine antiretrovirale Therapie. Jeder vierte Patient hat bereits Aids, jeder Dritte ist noch symptomlos.

Die Datenbank des Kompetenznetzes sei auch nützlich für praxisrelevante Forschung, sagte Dr. Christoph Wyen aus Köln. So bestätigten Daten den Zusammenhang zwischen genetischen Varianten des Cytochrom-2B6-Isoenzyms bei Afrikanern und hohen Plasmaspiegeln der HIV-Mittel Efavirenz und Nevirapin. Zudem wurde nachgewiesen, dass Patienten mit einem seltenen homozygoten Genotyp beide Medikamente gar nicht abbauen. Mittlerweile sei die weitere Finanzierung des Kompetenznetzes gesichert, so dessen Sprecher Professor Norbert Brockmeyer.

Weitere Informationen finden Sie unter www.kompetenznetz-hiv.de

Mehr zum Thema

Prävention von HIV-Infektionen

Kölner Forscher finden breit wirksamen Antikörper gegen HIV

Höchstdotierter deutscher Nachwuchspreis

Life Sciences Bridge Award 2025: Drei Preisträger aus Onkologie und Virologie

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Praxisübernahme

Wie es einer Kollegin nach dem ersten Jahr der Niederlassung geht

Nervenschädigungen

So diagnostizieren Sie die diabetische Neuropathie

Kein Mythos, aber Relevanz unklar

Wird die virale Sepsis zu schnell diagnostiziert?

Lesetipps
Zwei MFA stehen nebeneinander und blicken direkt in die Kamera.

© Robert Kneschke / stock.adobe.com

Wettbewerb um Personal

Mit guten Arbeitsbedingungen raus aus der Engpass-Falle bei MFA

Sie kommt relativ oft vor, wird aber oft übersehen: die kardiale autonome diabetische Neuropathie.

© Aleksandra Kuzmina / stock.adobe.com

Kardiale autonome diabetische Neuropathie

Das neuropathische Herz – ein Risiko

Eine Hand fängt 500-Euro-Geldscheine auf, die durch die Luft wirbeln.

© vegefox.com / stock.adobe.com

Vermögensforscher im Interview

Welche Eigenschaften helfen, reich zu werden