Auch bei HIV: Impfung gegen Pneumokokken

PALMA DE MALLORCA (hub). Pneumokokken-Impfung ist auch bei HIV-infizierten Patienten wirksam. Das belegt eine aktuelle Studie mit über 700 Patienten.

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In der retrospektiven Fall-Kontrollstudie wurden Risikofaktoren von Pneumokokken-Erkrankungen bei HIV-Patienten bestimmt (Clin Inf Dis 45, 2007, 82). Dabei zeigte sich: Eine antiretrovirale Therapie sowie die Impfung mit der Pneumokokken-Polysaccharid-Vakzine (in Deutschland Pneumovax23®) senkt die Wahrscheinlichkeit einer Pneumokokken-Erkrankung.

Mit Therapie war die Wahrscheinlichkeit um 77 Prozent reduziert, mit der Impfung um 56 Prozent. Verglichen wurde mit HIV-Infizierten ohne Therapie oder ohne Pneumokokken-Impfung. Die Autoren betonen, dass der Impfschutz auch bei Patienten mit einer T-Helfer-Zellzahl unter 200/µl wirksam war.

Als ein wesentlicher Risikofaktor einer Pneumokokken-Erkrankung - zu zwei Drittel handelte es sich um Lungenentzündungen - stellte sich bei den HIV-Patienten eine COPD heraus: Bei ihnen war die Wahrscheinlichkeit einer Pneumokokken-Erkrankung um den Faktor 2,9 erhöht.

Allerdings waren nur 20 Prozent der für die Studie untersuchten HIV-Patienten gegen Pneumokokken geimpft. Die Forscher rufen dazu auf, diese Patienten zu impfen. Dieser Aufruf deckt sich mit den Empfehlungen der STIKO für Deutschland.

www.rki.de hat die STIKO-Empfehlungen unter Infektionsschutz, Impfen

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