33 Millionen Menschen mit HIV infiziert

NEW YORK (dpa). Die Aids-Epidemie stabilisiert sich auf hohem Niveau: Weltweit sind 33 Millionen Menschen infiziert, 2 Millionen Menschen sind 2007 durch HIV gestorben, etwa 2,7 Millionen infizierten sich neu, heißt es im Weltaidsbericht 2008.

Veröffentlicht:

UNAIDS-Chef Peter Piot zeigt sich dennoch zufrieden: "Es ist der positivste Bericht seit 14 Jahren. Wir haben in den vergangenen zwei Jahren mehr Fortschritte im Kampf gegen Aids gemacht als in den Jahren davor", sagte Piot in New York. "Vor allem bei der Prävention und der Therapie von Aids-Patienten in einigen schwer betroffenen Ländern erzielten wir wesentliche Fortschritte."

Es gebe jedoch immer ein "aber", fügte der UNAIDS-Chef hinzu: "Die Anstrengungen seien noch nicht genug, um die Epidemie in den meisten Ländern vollkommen zurück zu drängen", so Piot. Vor allem in Afrika sei Aids weiterhin Todesursache Nummer eins: Dem neuen Bericht zufolge leben dort zwei von drei Betroffenen (67 Prozent), und dort starben drei von vier Aidsopfern (72 Prozent) des vergangenen Jahres. Die Zahl infizierter Kinder unter 15 Jahren erreichte 2007 weltweit mit etwas mehr als 2 Millionen einen neuen Höchststand, 270 000 Kinder starben an Aids, 370 000 infizierten sich neu. Immerhin ist die Zahl der Todesfälle bei Kindern leicht gesunken: Im Jahr 2003 waren noch 310 000 Kinder an der Immunschwäche gestorben.

Die Zahl neuer Infektionen ist seit 2001 weltweit von 3 Millionen auf 2,7 Millionen im vergangenen Jahr gesunken. Junge Menschen entschieden sich immer mehr dafür, später sexuell aktiv zu werden, weniger Partner zu haben und Kondome zu benutzen, zählte Piot als Gründe auf. Trotz dieses Rückgangs sei die Epidemie "in keinem Teil der Welt vorbei", warnt er. In China, Indonesien, Kenia, der Russischen Föderation, der Ukraine und Vietnam steige die Infektionsrate.

In Deutschland hatte das Robert-Koch-Institut für 2007 eine Zunahme von vier Prozent bei neuen HIV-Diagnosen registriert, insgesamt wurden dem 2752 Neuinfektionen gemeldet. Die Zahl der Erstdiagnosen hat sich damit seit 2001 beständig erhöht. Betroffen sind hierzulande vor allem homosexuelle Männer. Experten kritisieren einen mangelnden Schutz.

Nur wenn weiter in Vorbeugung und Behandlung investiert werde, lasse sich das für 2010 erklärte Ziel des universellen Zugangs aller Bedürftigen zur nötigen Hilfe erreichen, so Piot. Das wird auch ein Schwerpunktthema der Weltaidskonferenz sein, die am Sonntag in Mexiko-Stadt beginnt.

Der Weltaidsbericht im Internet: www.unaids.org

Mehr zum Thema

Zweiter Berliner Patient

HIV-Remission mit nicht-resistenten Stammzellen erreicht

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

© Oleh / stock.adobe.com

Zielgerichtete Interleukin-23p19-Inhibition

Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg v.d.H.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Berufsbedingte Schäden

Wenn Musikmachen Muskeln, Sehnen und Gelenke krank macht

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!

Checkliste Symbolbild

© Dilok / stock.adobe.com

Auswertung über Onlinetool

Vorhaltepauschale: So viele Kriterien erfüllen Praxen laut Honorarvorschau