Aids-Bilanz zwischen Sorge und Fortschritt

GENF/BERLIN (dpa). Die Zahl der HIV-Neuinfektionen und der Aidstoten ist im Jahr 2007 weltweit leicht gesunken. Das berichtete das Aidsprogramm der Vereinten Nationen (UNAIDS) in Genf zum heutigen 20. Weltaidstag.

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"2007 haben sich 2,7 Millionen Menschen mit HIV angesteckt, das sind 300 000 weniger als im Jahr 2001", sagte UNAIDS-Sprecher Paul De Lay. Die Zahl der Aidstoten sei zwischen 2005 und 2007 um 200 000 auf zwei Millionen gefallen. Zudem bekämen mehr Bedürftige als früher lebensverlängernde Medikamente. Drei Millionen Infizierte in Entwicklungs- und Schwellenländern würden inzwischen behandelt.

Dennoch gebe es keinen Grund für Entwarnung, denn auf zwei Infizierte, die in die Behandlungsprogramme aufgenommen würden, kämen fünf neu Infizierte, sagte De Lay. Besonders in afrikanischen Ländern südlich der Sahara breite sich die Epidemie noch immer weiter aus. Dort seien nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als die Hälfte der Neuinfizierten Kinder und Jugendliche. Im Kampf gegen die Immunschwäche setzt UNAIDS weiter vor allem auf Verhaltensänderungen.

Im Jahr 2007 waren nach Schätzungen 33 Millionen Menschen weltweit mit dem Immunschwächevirus (HIV) infiziert. Etwa 66 Prozent davon leben im südlichen Afrika.

Täglich sterben nach Angaben des Kinderhilfswerks UNICEF 800 Kinder an den Folgen von Aids. Weniger als zehn Prozent der Neugeborenen, deren Mütter HIV-positiv seien, würden auf das tödliche Virus getestet, teilte UNICEF in Berlin mit. Die Organisation forderte mehr Test- und Behandlungsmöglichkeiten für bedrohte Neugeborene in den Entwicklungsländern. Allerdings gebe es mittlerweile auch Fortschritte. So erhielten heute deutlich mehr Mädchen und Jungen Medikamente und Behandlung als vor drei Jahren.

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